Es ist wie eine Diskussion über die beste Pizza: iOS oder Android? Doch neben den offensichtlichen Fragen nach Design und Benutzerfreundlichkeit steht oft eine viel wichtigere Frage im Raum – welche Plattform schützt die persönlichen Daten ihrer Nutzer besser? Ein Test hat sich dieser Thematik angenommen und dabei einen klaren Gewinner ermittelt. Doch was steckt hinter den Zahlen?
Nutzer-Entscheidung zugunsten der Sicherheit
Für viele ist es längst keine Frage mehr, dass die Wahl des mobilen Betriebssystems auch eine Sicherheitsentscheidung ist. Doch welche Plattform bietet wirklich den besseren Schutz für die sensiblen Daten ihrer Nutzer? Ernestas Naprys, Journalist bei Cybernews, hat sich dieser Frage angenommen und einen spannenden Test durchgeführt.
Interessanter Test mit 100 Apps
Die Methode war ebenso simpel wie effektiv: Naprys richtete sowohl ein iPhone als auch ein Android-Gerät neu ein und installierte die Top-100-Apps aus den deutschen App Stores. Nach einer kurzen Einrichtung ließ er die Geräte fünf Tage lang unbenutzt liegen und analysierte in dieser Zeit die ausgehenden Verbindungen zu externen Servern.
Deutlich mehr Server-Anfragen von iOS
Die Ergebnisse waren durchaus interessant. Das iPhone zeigte sich als fleißiger Datenlieferant mit über 16.000 DNS-Anfragen in nur fünf Tagen – im Vergleich zu den knapp 12.000 Anfragen auf dem Android-Gerät. Doch nicht nur die Menge der Anfragen war entscheidend, auch die Zielserver spielten eine Rolle.
China und Russland bei Android im Fokus
Während das iPhone hauptsächlich Verbindungen zu Apple-Servern aufbaute (über 60 %) – zu anderen Betreibern 22 %, zu Google 12 % und zu Microsoft 4 % -, kontaktierte das Android-Telefon Google nur zu 24 %. Auch nahm iOS durchschnittlich ca. nur einmal täglich Kontakt zu einem russischen Server auf, während das Android-Gerät dies 13-mal so häufig taten. China kontaktierte iOS zudem gar nicht, das Android-Telefon dagegen bis zu fünfmal täglich. Ein klarer Unterschied in den Verhaltensweisen der beiden Plattformen, der nicht nur auf die Apps zurückzuführen ist.
Wodurch entstehen diese Unterschiede?
Naprys spekuliert über die Gründe hinter den Unterschieden. Die strenge Kontrolle im Apple-Ökosystem und die strengen Datenschutzrichtlinien könnten eine Rolle spielen. Im Gegensatz dazu bietet Android aufgrund seiner offeneren Struktur möglicherweise weniger Schutz. Außerdem kann dem Journalisten zufolge wohl keine App aus dem Apple AppStore „als eklatante Adware bezeichnet werden“.
Zusammenfassend betrachtet zeigt der Test somit ein deutliches Bild: iOS scheint die Daten seiner Nutzer besser zu schützen als Android – zumindest hinsichtlich einer möglichen Informationsübertragung an Server in datenschutzproblematischen Ländern. Ein Faktor, der bei der Entscheidung für ein mobiles Betriebssystem durchaus eine Rolle spielen sollte!
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Empfindet ihr iOS oder Android als sicherer? Schreibt es gerne in die Kommentare!
Euer Geek1elf
Bei beiden Systemen kommt es immer noch auf den Nutzer und sein Verhalten an. Wenn man sich jeden erdenklichen Scheiß installiert braucht man sich nicht wundern wenn mit den eigenen Daten halt auch Unfug getrieben wird. Mir bringt ja auch die stärkste Haustür nix wenn ich den Schlüssel draußen liegen lasse und diesen mit einem Hinweis versehe das der Schlüssel draußen liegt.
Natürlich sind beides Datenkraken, aber in einem gewissen Maße habe ich als Nutzer auch Einfluss darauf.
Hi Sascha,
da hast du natürlich vollkommen recht. Hier wurden aber die geliebtesten Apps genutzt. Das ist ja dann noch einmal etwas anderes. Da finde ich es schon spannend zu sehen, wo die so hinfunken. Aber klar, wenn man sich dann On-Top noch viel Müll installiert, braucht man sich so gar nicht wundern.