Review: Honor View 20 – Genial, aber nicht leider nicht perfekt!

Review: Honor View 20 – Genial, aber nicht leider nicht perfekt!

Das Honor View 20 wurde am 22. Januar in Paris vorgestellt. Ich freute mich auf ein großes Display, das keine Notch mehr hat, eine neue Kamera, die auf dem Papier mit 48 Megapixeln eine gute Figur machte, viel Speicher, RAM und den neuen Kirin 980 SoC. Dazu noch ein ordentlich großer Akku, klingt doch fast wie das perfekte Smartphone, oder? Das klären wir gleich im Review.
Für alle die nicht lesen möchten, hier ist das Video Review:

Verarbeitung & Qualität

Wer Honor kennt und vor allem die Flaggschiffe der Huawei Tochter mal genauer unter die Lupe genommen hat, der weiß das Honor auch für den „kleinen“ Geldbeutel Qualität bieten kann. Und auch das View 20 bietet hier keine Ausnahme. Die Rückseite ist dank der pfeilförmigen Lichtreflexionen ein echter Hingucker. Das Blau fällt auf, brennt aber nicht in den Augen. Es fühlt sich wertig an, wenn man es in den Händen hält und der umlaufende Aluminiumrahmen, der Matt in der passenden Farbe der Rückseite lackiert ist, macht einen guten Eindruck.
Der Powerbutton ist auch für kleine Hände gut erreichbar, um das Smartphone lauter zu machen, muss ich allerdings umgreifen. Dafür bieten die Buttons einen super Druckpunkt und haben nur wenig Spiel. Die Rückseite ist zu den Rändern abgerundet und lässt das Smartphone trotz dem 6,4 Zoll großen Display kompakt und schlank wirken. Man würde nicht vermuten das hier ein 4000-mAh-Akku sein zu Hause gefunden hat.
Zu bekommen ist das View 20 übrigens außerdem in den den Farben Phantom Red, Sapphire Blue und Midnight Black.
Die zwei Hauptkameras stehen etwas aus dem Gehäuse, wurden aber so verbaut, dass das Smartphone auf dem Tisch liegend nicht wirklich kippelt. Zu verzichten müsst ihr auf den ersten Blick auf nicht viel. Unten findet ihr einen USB-C-Anschluss der auch Super Charge unterstützt, wenn auch nicht mit 40 Watt, wie beim Mate 20 Pro, leider. Auch ein 3,5-mm-Klinkenanschluss ist mit an Bord und sogar ein Infrarot Blaster um das Smartphone als Fernbedienung zu verwenden. Abstriche müsst ihr beim Lautsprecher machen, der ist von der Lautstärke her ok, aber leider nur in mono Ausführung vorhanden, bei dem Preis würde ich dann etwas mehr erwarten. Den Klang würde ich als durchschnittlich bezeichnen.

Wow, hier wird Leistung geboten

Ich selbst habe hier für meinen Test von Honor die großen Version mit satten 256 GB internem Speicher und 8 GB RAM erhalten. Danke dafür Honor!
In dieser Konfiguration schlägt das View 20 dann mit 649 € zu Buche, ob das viel oder wenig ist, dazu später mehr. Der Speicher ist im View 20 nicht erweiterbar, dafür hat die kleinste Version allerdings auch schon 128 GB, was den meisten Nutzern bereits genügen dürfte.
Der Kirin 980 ist ein Octa-Core SoC der bereits im Huawei Mate 20 Pro werkelt und wirklich gute Performance und vor allem Energieeffizienz bietet. Zu keiner Zeit ruckelt oder hakt Android auf meinem Gerät und auch die Gestensteuerung möchte ich nicht mehr missen. Diese läuft ebenfalls butterweich.

Kleiner Pro Tipp: Wer noch etwas mehr Speed aus dem View 20 kitzeln möchte, aktiviert die Entwicklereinstellungen und ändert die beiden Werte die für die Animationen verantwortlich sind von 1.0 auf 0.5. Dadurch wirkt es, als würde das View 20 auf Steroiden laufen.

Bisher fühlte sich für mich noch kein Honor oder Huawei Smartphone so flüssig an, was natürlich rein subjektiv ist. Multitasking ist dank der 8 GB RAM ebenfalls kein Problem und auch mit der kleineren Version mit dann 6 GB RAM müsst ihr euch da wohl weniger Sorgen machen. Ja, das Honor View 20 fühlt sich wie ein Flaggschiff an. Die Software läuft angenehm Rund und auch Gamer kommen voll auf Ihre kosten. Die Benchmarks, die ich für euch gemacht habe, bescheinigen dem Honor View 20 ebenfalls gute Werte.



Mit dem Honor View 20 stellte Honor übrigens auch seinen neuen eigenen Markenauftritt mit neuen Farben, einem neuen Logo und einigem mehr vor. Das “sieht” man nun auch im System, denn statt EMUI erscheint als Oberfläche nun Magic UI. Aussehen tut es dennoch wie die Huawei EMUI, könnte aber der erste Schritt in Richtung Unabhängigkeit sein.
Honor Logo

Mein Display hat ein Loch

War das letzte Jahr noch geprägt von der doch umstrittenen Notch, so werden wir dieses Jahr wohl häufiger das Wort Punchhole hören. Denn die Notch gehört beim View 20 der Vergangenheit an. Honor verbaut hier ein LCD-Display, das solide Farben liefert und ausreichend hell ist. Außerdem ist keine Notch vorhanden, sondern die Kamera wurde in einem kleinen Loch im Display oben links untergebracht. Musste ich mich auch erst an das Loch gewöhnen, finde ich es inzwischen großartig! Es gefällt mir deutlich besser als die Notch und wurde von Honor auch gut gelöst. Dadurch das sich die Kamera oben Links befindet, stört sie weit weniger, wenn man das Smartphone im Landscape Mode nutzt. Anders als bei Samsung Galaxy S10. Außerdem ist das Kameraloch der 25 MP Frontkamera mit einer Blende von f/2.0 deutlich kleiner als bei Samsung. So stört die Kamera weit weniger.
Doch im Display liegt, so sehr ich es eigentlich mag, auch das größte Manko des View 20. Fast überall wo man hinsieht, gibt es Einblutungen ins Display, wo die Ausleuchtung einfach nicht in Ordnung ist. Um die Kamera herum ist ein Schatten sichtbar und am unteren Displayrand ist ebenfalls ein deutlicher schatten sichtbar. Leichtere Schatten sind teilweise auch auf hellen Hintergründen an den Seiten und oben sichtbar. Und da muss ich sagen, das geht sicher besser Honor. Für einen Preis jenseits der 600 Euro kann man ein Display ohne solche Fehler erwarten, zumal die UVP der großen Version laut Website sogar bei 828 € liegt.

48 Megapixel, die besser sind als erwartet

Im View 20 kommt auch ein neuer Kamerasensor zum Einsatz, der über ordentliche 48 Megapixel verfügt und einer Blende von f/1.8 hat. Die zweite Linse liefert lediglich 3D Informationen um AR-Features und weitere Spielereien möglich zu machen. Bei Nachtaufnahmen wird dank Pixel Binding aus vier kleinen Pixeln ein großer, der viel mehr Details enthält, was sich auch extrem bemerkbar macht. Es macht sich sogar so sehr bemerkbar, dass die Ergebnisse mir persönlich besser gefallen, als die des iPhone X, das ja nicht unerheblich teurer ist. Bei Tag sind aus meiner Sicht kaum Unterschiede im Vergleich zu erkennen, vor allem wenn man die AI beim Honor View 20 deaktiviert. Nachts würde ich das View 20 fast auf dem Niveau eines Huawei P20 Pro sehen und das soll schon etwas heißen. Damit zieht Honor an vielen Wettbewerbern beim Punkt Kamera vorbei. Aber ich lasse einfach mal einige Bilder für sich sprechen. Denn auch die Frontkamera macht Bilder die ich wirklich gelungen finde.
Die Bilder sind für die Website Komprimiert ihr könnt sie euch in voller Auflösung hier ansehen.

Akku, der Dauerrenner

Eine weitere Besonderheit des Honor View 20 ist der Akku, der ist mit satten 4000 mAh sehr großzügig dimensioniert und bringt euch selbst als Vielnutzer locker durch einen Tag und bei normaler Verwendung auch problemlos durch zwei Tage. Ich bin selten so entspannt gewesen, weil ich auch bei 50 % Akku immer wusste, ich kann aus dem Haus gehen und es wird kein Problem sein, bis ich wieder zu Hause bin. Die Akkulaufzeit hat mich wirklich überrascht, denn das Display ist ein LCD und verbraucht somit mehr als die OLED Konkurrenz. Dennoch scheint das große Display sparsam zu sein und die Optimierungen die Honor zum Akkusparen durchführt, funktionieren sehr gut.

Fazit

Das klingt doch alles ziemlich genial, also ist das Honor View 20 eine Kaufempfehlung, fragt ihr euch nun sicher. Und hier muss ich sagen, Jaein! Mir ist es glaube ich bei noch keinem Gerät so schwer wie beim View 20 gefallen ja es ist sein Geld wert zu sagen. Das Problem ist, dass das View 20 sich in einem Zwischenraum bewegt. Vergleicht man es mit einem Mate 20 Pro, würde es verlieren. Mit einem Mate 20 ohne Pro würde es sich vergleichen lassen, aber das Mate 20 gibt es nun auch schon zu einem attraktiven Preis. Fakt ist, das Honor View 20 ist ein sehr gutes Smartphone das eine sehr gute Kamera bietet in dem Preissegment. Dazu gibt es ein Design das sicher zu den schönsten Gehört und das sowohl auf der Vorder- als auch Rückseite. Doch dann sind da diese Schatten an den Displayrändern, die einfach nicht sein dürfen bei dem Preis. Auch wenn ich mir sicher bin, dass viele Nutzer das vielleicht nicht einmal wahrnehmen. Nach viel hin und her komme ich zu dem Schluss, dass View 20 Empfehlen zu können, da es viel Leistung, eine super Akkulaufzeit und eine gute Kamera bietet. Aber Honor hätte den Preis ruhig noch etwas niedriger ansätzen können. Mit 569 € für die 128 GB Version, finde ich das Gerät minimal zu teuer. 
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Honor View 20: Neues Flaggschiff mit mehr als einem imposanten Wert

Honor View 20: Neues Flaggschiff mit mehr als einem imposanten Wert

Für den 22. Januar hat Honor wieder zu einem Presseevent eingeladen. Dieses Mal geht es für die eingeladenen nach Paris, und während man kürzlich noch rätselte, ob wohl das Honor View 20 vorgestellt wird, ist die Katze nun quasi aus dem Sack. Denn wie ich es bei Honor üblich ist, wurde das neue Flaggschiff nun schon in China angekündigt, damit ist natürlich auch schon einiges bekannt, bevor das Smartphone international vorgestellt wird. In China wird das View 20 übrigens am offiziell noch dieses Jahr am 26. Dezember vorgestellt.

Neue Hauptkamera mit satten 48 Megapixeln

Nun will es Honor aber wirklich allen zeigen und ein Statement setzen. Beim Honor View 20 setzt Honor auf einen neuen Kamerasensor für die Hauptkamera. Zum Einsatz kommt ein Sony IMX586 Sensor mit 48 Megapixeln, der natürlich auch wieder durch AI-Funktionen unterstützt und ergänzt wird. Die Bilder werden aber nun nicht riesig werden, es ist eher davon auszugehen das Honor den gleichen Weg wie Huawei beim P20 Pro oder dem Mate 20 Pro geht und mehrere Pixel zusammenlegt, um ein helleres und detailreicheres Bild erzeugen zu können. Dafür hat das Bild dann am Ende weniger Megapixel, was aber, wie bei den beiden eben angesprochenen Smartphones zu sehen, kein Nachteil ist.

Quelle: Alex Dobie


Extrem imposant ist aber auch die Frontkamera, zu der zwar noch keine Megapixel bekannt sind, die aber komplett im fast randlosen Display untergebracht ist. Es gibt also keinen Slider Mechanismus wie etwas beim Honor Magic 2 oder dem Xiaomi Mi Mix 3. Die Kamera befindet sich ohne Notch direkt im Display. Das sorgt im Display natürlich für ein kleines Loch, sieht aber beeindruckend aus. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir bisher davon ausgegangen sind, dass Samsung mit dem Galaxy S10 im Februar oder März der erste Hersteller sein wird, der eine Frontkamera so im Display unterbringt.

Honor View 20 mit Kirin 980 Prozessor

Wie es sich für ein neues Flaggschiff gehört bedient sich Honor beim View 20 natürlich auch wieder ordentlich beim Mutterkonzern Huawei und lässt das Kirin 980 Herz im neuen Smartphone schlagen. Dank guter Leistungswerte, zwei NPUs für AI Funktionen und 7 nm Bauweise, die den Prozessor besonders sparsam beim Akkuverbrauch machen, wird das Honor View 20 wohl auch butterweich laufen.

Mit Link Turbo schneller surfen

Neu ist auch etwas, das Honor Link Turbo nennt. Dabei handelt es sich um eine Softwarelösung, die euch immer schnelles Surfen erlauben soll. Dabei geht Honor so vor, das WLAN und 4G Verbindungen kombiniert werden, wenn das Smartphone feststellt, das eines von beiden zu langsam ist. Durch die Bündelung sollt ihr also dann immer schnell surfen können. Dabei muss euch natürlich klar sein, dass es immer sein kann, dass das View 20 auf euer mobiles Datenvolumen zurückgreift, obwohl ihr in einem WLAN seid, wenn die Sofware der Meinung ist, dass ihr dadurch schneller währt. Gerade in Deutschland, wo doch nicht jeder ein großzügiges Datenvolumen für sich beanspruchen kann, ist das natürlich nicht so einfach. Ich hoffe daher, dass Honor auch daran denkt, dass es für einige Nutzer wichtig sein könnte, den Link Turbo abschalten zu können.
 
So oder so, Honor zeigt auch ganz klar, dass man unbedingt an die Spitze der Märkte möchte und sich stetig weiterentwickelt. Klare Kampfansagen sind das hier beschriebene View 20 aber auch schon das Magic 2. Das Jahr 2019 dürfte wohl sehr spannend werden.

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