Microsoft Andromeda: Die ganz große Lösung?

In der griechischen Sage war Andromeda eine Königstochter, die wegen ihrer Überheblichkeit einem furchtbaren Seeungeheuer geopfert werden sollte. Vielleicht ist das der Grund, weshalb sich Microsoft bislang mit Informationen über sein geheimnisvolles Andromeda-Projekt zurückhält. Die in jüngster Zeit durchgesickerten Details lesen sich aber alles andere als bescheiden! Aber immer schön der Reihe nach …

Große Ziele für kleine Geräte

Es ist ja kein Geheimnis, dass man sich in Redmond mit dem Zugriff auf den immens wichtigen Markt der Mobiltelefone schwertut. Diese Schieflage ist schon lange ein Stachel im Fleisch von Microsoft, soll doch die einmalige Erfolgsgeschichte von Windows endlich auch auf kleinen, portablen Geräten ihre ersehnte Fortsetzung finden – und eben dafür soll Microsoft Andromeda sorgen!

Eines für alle

Das heißeste und vielleicht wahrscheinlichste Gerücht im Zusammenhang mit Microsoft Andromeda ist die Vereinheitlichung der Windows-Benutzeroberfläche für alle Geräte. Dieses interessante und ehrgeizige Ziel hat sich Microsoft schon lange auf die Fahnen geschrieben, scheiterte bislang aber an der Umsetzung – woran nicht zuletzt das traurige Ende des gefallenen Mobilfunkriesen Nokia seinen Anteil hatte.

Gleich und gleicher

Schon heute bewirbt Microsoft Windows 10 gerne als einheitliches Betriebssystem für alle Geräte. In der Praxis sieht es aber ganz anders aus: Man trägt zwar dieselben Farben, teilt aber nicht denselben Kern – alle Windows-Gerätekategorien verfügen nämlich über eine eigene Shell. Genau dieses Detail soll Microsoft Andromeda ändern. Einfach so? Einfach so! Geht es nach Microsoft, bekommen dieses Mal endlich alle Geräte eine gleiche Benutzeroberfläche und einen gleichen Unterbau.

Ein Pakt mit dem Teufel?

»Google ist dein Freund« – dieses für Internetnutzer geflügelte Wort galt bisher nicht gerade als Leitsatz von Microsoft. Im Gegenteil: Mit der hauseigenen Suchmaschine Bing versuchte man bekanntlich fieberhaft, einen potenten Anwärter auf den Suchmaschinenthron zu etablieren – mit eher durchwachsenem Erfolg.

Trotzdem hat man sich jetzt dafür entschieden, mit den Wölfen zu heulen: Es gibt nämlich nicht nur Microsoft Andromeda, sondern zugleich auch Google Andromeda. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft? Mitnichten.

Kein Zufall – aber auch keine Zusammenarbeit

Auch wenn ein Zufall der Namensgleichheit mehr als unwahrscheinlich ist – eine Zusammenarbeit zwischen Microsoft und Google dürfen wir wohl mit Bestimmtheit ausschließen. Zwar klingt die Zielsetzung beider Projekte ähnlich: Die klaffende Lücke zwischen Desktop-PC und mobilen Geräten soll endlich effizient geschlossen werden. Tatsächlich zucken am Himmel aber schon die zornigen Blitze …

Kampf der Titanen

Die High-Tech-Titanen rüsten sich zum Kampf: Anstelle von Kooperation droht Konfrontation, denn Microsoft und Google verfolgen mit ihren Andromeda-Projekten trotz aller Namensgleichheit genau entgegengesetzte Ziele: Während Microsoft Andromeda dem Desktop-Monopolisten den Weg auf die Mobiltelefone ebnen soll, will Google endlich festen Fuß auf dem Markt für Desktop-Betriebssysteme fassen.

Wem gehört die Zukunft?

Unterschiedlicher könnten die Interessen der Kontrahenten also nicht sein – und wir sind gespannt, wer von beiden in Zukunft die Nase vorn haben wird. Diese Zukunft ist möglicherweise gar nicht so fern: Bereits mit dem bevorstehenden Redstone-3-Update könnte Microsoft Andromeda ausgeliefert werden! Dann hätte Microsoft zumindest den zeitlichen Wettlauf gewonnen …

In der griechischen Sage gab es übrigens nur eine Andromeda, und die wurde in letzter Sekunde vom Helden Perseus aus den Fängen des Seeungeheuers gerettet. Für welche Andromeda sich Perseus heute entscheiden wird, steht noch in den Sternen. Bald wissen wir mehr!

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