Chipolo – Der Schlüsselfinder und eigentlich Allesfinder

Chipolo – Der Schlüsselfinder und eigentlich Allesfinder

Chipolo ist für viele ein Schlüsselfinder, aber eigentlich ist der kleine Chip, den ihr so ziemlich überall dranhängen könnt, noch Einiges mehr. Ich habe einen chipolo Plus zur Verfügung gestellt bekommen, um diesen für euch zu testen. Heute könnt ihr das Review lesen oder einfach nach unten scrollen und mein Video-Review dazu schauen.

In der Verpackung

Der kleine chipolo Plus wird in einer dezenten Verpackung und bunten Pappverpackung geliefert. Darin findet sich der Allesfinder und eine ganz kurze Erklärung, was nun zu tun ist. Und das ist nicht viel: App runterladen und los geht es. Aber zur Einrichtung gleich noch mehr.

Abgesehen vom kleinen Chip findet ihr sonst nichts in der Verpackung. Egal, ob es sich um den chipolo Classic, den chipolo Plus oder die chipolo CARD handelt, mehr ist nicht in der Verpackung zu finden. Warum ist das so? Weil alle Geräte mit einer Batterie arbeiten und nicht mit einem Akku. Je nach Modell gibt es hier aber noch Unterschiede. Die Classic-Version verfügt über eine Batterie, die ca. 9 Monate hält und dann ausgetauscht werden kann. Beim chipolo Plus Chip ist die Batterie im Gehäuse verschweißt, weil der Chip wasserfest ist. Die Batterie hält dort 12 Monate und kann nicht gewechselt werden. Dafür bietet der Hersteller aber ein Renewal-Programm an. Bedeutet, wenn eure Batterie leer ist, bekommt ihr auf einen neuen Chip 50 % Rabatt und könnt den alten einfach zum Hersteller schicken, der diesen dann für euch recycelt. Bei der CARD-Version verhält es sich genauso wie beim Plus-Modell. Auch hier gibt es natürlich das Renewal-Programm.


Schlüsselfinder einrichten

Ist der chipolo ausgepackt, geht es auch schon an die Einrichtung. Diese geht sehr einfach vonstatten und ist auch für jeden Laien problemlos durchführbar. Zuerst muss die kostenlose chipolo-App heruntergeladen werden. Diese gibt es sowohl für iOS als auch für Android im jeweiligen App-Store. Dort müsst ihr euch einen Account anlegen. Dieser ist natürlich ebenfalls kostenlos. Zur Auswahl steht die Nutzung des Facebook-Accounts, des Google-Kontos und einer beliebigen E-Mail-Adresse.

Nachdem ihr euch registriert habt, wird euer Schlüsselfinder mit der App verbunden. Dazu startet nun automatisch der Einrichtungsprozess in der App, der euch anweist, einmal auf den Chip zu drücken, bis ein Ton erklingt. Und das war es auch schon. Sekunden danach zeigt die App euch bereits an, dass ihr verbunden seid. Nun könnt ihr noch auswählen, woran euer chipolo hängt. Zur Auswahl stehen neben dem klassischen Schlüssel weitere Dinge wie Rucksack, Tasche und Vieles mehr. So behaltet ihr auch immer den Überblick, wenn ihr mehrere dieser nützlichen kleinen Allesfinder im Einsatz habt. Ihr könnt den chipolos auch selbst Namen geben, wenn ihr wollt.


Den chipolo wiederfinden

Wenn ihr nun etwas sucht, ist es sehr einfach es wiederzufinden. In meinem Video war das Beispiel mein Schlüssel. In der App könnt ihr den Chip anweisen, einen lauten Ton wiederzugeben, den ihr übrigens auch in der App ändern könnt. Bis zu 100 db ist der chipolo Plus laut und somit solltet ihr genau hören, wo euer verlorener Gegenstand ist. Bis zu 60 Meter kann der Gegenstand dabei von euch entfernt sein. Solltet ihr etwas woanders verloren haben, zeigt euch die Karte in der App, wo euer chipolo zuletzt gewesen ist. Dazu werden mithilfe eures GPS am Smartphone in regelmäßigen Abständen die Punkte markiert, an denen ihr gewesen seid. Das könnt ihr zwar auch ausstellen, dann würde der Einsatz des chipolos aber wenig Sinn ergeben, wenn ihr etwas unterwegs verliert.

Praktisch ist, dass es auch andersherum funktioniert. Wer von euch hat sein Smartphone nicht auch schon mal unter irgendwelchen Klamotten begraben? Mit einem Druck auf den chipolo gibt euer Smartphone einen Ton von sich, damit ihr auch dieses im Zweifel schnell wiederfindet. Ein wirklich praktisches Feature.

Kunterbunter Technikspaß

Damit euer Schlüsselfinder auch optisch immer zu allem passt, gibt es die praktischen Chips in verschiedenen Farben. Sowohl den Classic als auf den Plus bekommt ihr in den Farben Schwarz, Weiß, Gelb, Grün, Blau und Rot. Ausnahme ist die chipolo CARD, diese gibt es nur in Weiß – da sie aber dafür gedacht ist, im Portemonnaie zu verschwinden, ist es hier auch nicht nötig, mehr Farbe ins Spiel zu bringen.

Preis

Nun noch ein paar Worte zum Preis. Die chipolo Chips sind nicht unbedingt günstig. Auf der Herstellerseite kostet ein Chip 25 €. Ihr könnt aber auch mehrere im Paket kaufen, dann werden die Chips günstiger. 4 Stück kosten z.B. 75 € anstatt 100 €. Wer nun Interesse an einem chipolo hat und etwas sparen möchte, darf sich freuen:

Mit diesem Link http://ssqt.co/medHWd6 bekommt ihr beim Kauf eines chipolos 20 % Rabatt.

Hier noch mein Review-Video:

Und hier noch einmal alle Details in der Übersicht:

Details chipolo Classic chipolo Plus chipolo CARD
Reichweite: bis zu 60 m bis zu 60 m bis zu 60 m
Wasserfest: nein ja (IPX5 Standard) ja (IPX5 Standard)
Batterie austauschbar: ja nein nein
Farben: Schwarz, Weiß, Gelb, Grün, Blau, Rot Schwarz, Weiß, Gelb, Grün, Blau, Rot Weiß
Laufzeit Batterie: 9 Monate 12 Monate 12 Monate
Review Samsung Galaxy S8: Das bleibt nach dem Hype

Review Samsung Galaxy S8: Das bleibt nach dem Hype

Design

Diesen Punkt können wir wohl schnell abhandeln. In Sachen Design hat Samsung alles richtig gemacht. Das Gerät sieht edel aus und ist von allen Seiten erwartungsgemäß top verarbeitet. Klar, bei einem Einstiegspreis von ca. 800 Euro (zum Release) sollte man das auch erwarten können. Anders als beim Vorgänger hat sich Samsung dazu entschieden, den Aluminium-Rahmen zu polieren, was nochmal mehr zur hochwertigen Optik beiträgt, leider aber auch Fingerabdrücke anzieht. Die Rückseite besteht wieder aus Glas, da sonst das kabellose Laden nicht möglich gewesen wäre. Neben der Tatsache, dass die Glasrückseite elegant aussieht, ist sie aber ein wahrer Fingerabdruck-Magnet, sodass man sich doch eher eine fettabweisende Schicht gewünscht hätte. Wie auf der Vorderseite ist das Glas auch auf der Rückseite zu den Seiten gebogen. Das lässt das S8 noch schlanker wirken, als es das Gerät ohnehin schon ist, und macht es zu einem echten Handschmeichler. Auf der Front ist außer dem Display eigentlich kaum etwas Anderes zu sehen. Hier gibt es oben lediglich einen schmalen Balken, wo Samsung die Hörmuschel, die 8 MP-Frontkamera und die Sensoren untergebracht hat, während am unteren Rand ein dünner Balken zu sehen ist. Sogar das Samsung-Logo ist von der Front auf die Rückseite gewandert. Zu den Seiten hin ist das neue, extrem eindrucksvolle Infinity-Display natürlich gebogen, wenn auch längst nicht mehr so stark wie beim Vorgänger.

Technik

Klar, das Galaxy S8 ist ein Flaggschiff, daher wurde es auch mit der neuesten Technik vollgepackt. Exynos 8895, 64 GB interner Speicher, 4 GB RAM und das Display löst mit 2960 x 1440 Pixeln auf (Jedenfalls, wenn man es selbst so einstellt; ab Werk ist hier Full HD eingestellt). Das klingt alles nach einem Top-Smartphone, nicht wahr? Das Prädikat ‚Flaggschiff‘ hat sich das S8 alleine damit schon verdient. Dazu gibt es natürlich noch die gute 12 MP-Hauptkamera, die weiterhin mit der eindrucksvollen f/1.7-Blende bestückt wurde und eine für Smartphone-Verhältnisse geniale Lowlight Performance bietet. Auch wenn hier der gleiche Sensor wie im Vorgänger zum Einsatz kommt, wirken die Bilder noch ein kleines bisschen besser, was auf eine angepasste Software zurückzuführen ist. Neu ist auch, dass der Fingerabdruck-Sensor nun zur Nebensache wird. Er ist auf die Rückseite gewandert und wurde so neben der Kamera positioniert, dass man ständig auf die Kamera fasst. Ergonomisch ein Albtraum, ist der Sensor leider auch keines Flaggschiffs würdig, da er zu den eher langsameren gehört. Allerdings entsperrt er euer Smartphone immerhin in 8 von 10 Fällen zuverlässig. Auf der Front ist nun ein neuer Infrarot-Sensor verbaut, der einen Iris-Scan ermöglicht, um das Galaxy S8 zu entsperren. Das funktioniert besser und schneller als erwartet, wenn auch nicht so schnell wie ein guter, an der richtigen Position liegender Fingerabdruck-Scanner. Die Frontkamera hat nun 8 MP und wurde jetzt ebenfalls mit einer f/1.7-Blende versehen, wodurch Selfies selbst bei schlechtem Licht deutlich besser werden. Für meinen Geschmack bügelt die Software hier jedoch mit deutlich zu viel Weichzeichner über die Bilder.

Was bleibt nach 3 Monaten?

Das Design ist also top und die Hardware ebenfalls. Bedeutet das nun, dass Samsung das beste Smartphone gemacht hat? Nein, so weit würde ich nicht gehen. Wenn man mal ein wenig Zeit verstreichen lässt, das S8 täglich verwendet und dabei mit etwas Abstand betrachtet, wird schnell Eines klar: Samsung hat ein sehr gutes Smartphone gebaut, was einen noch immer in seinen Bann ziehen kann, aber sicherlich auch seine Fehler hat.

Seien wir also mal ganz ehrlich: Das Galaxy S8 ist keine wirkliche Revolution. Das Infinity-Display ist ein echter Eyecatcher und das auch jetzt noch, nachdem ich schon so oft draufgesehen habe. Auch andere Personen, denen man das Smartphone in die Hand drückt, sind fasziniert. Doch trotzdem ist es leider keine Innovation. Klar, die Display-Ränder sind wirklich klein und dafür ziehe ich meinen Hut vor Samsung. Dennoch ist das Display nicht sichtbar besser als das des Vorgängers. Zwar gehört das Display zu den besten auf dem Markt, aber es ist nichts tatsächlich Neues. Die Hauptkamera ist ebenfalls die gleiche wie im Vorgänger-Modell, also auch wenig innovativ. Auch das verwendete Material entspricht ziemlich genau dem des Vorgänger-Modells, vorne Glas und hinten Glas. Die Frontkamera hat sich etwas verbessert, was allerdings auch kein innovatives Gerät aus dem S8 macht. Der Fingerabdruck-Sensor ist ergonomisch gesehen extrem schlecht positioniert und arbeitet zu langsam.

Ein wirkliches Thema ist aber in jedem Fall die Software. Samsung hat die Androiden-Oberfläche natürlich wieder selbst angepasst und nennt das nun Experience UI. Was hier optisch wirklich gelungen ist und sehr aufgeräumt wirkt, ist leistungstechnisch leider unnötig langsam. Im App Drawer gibt es immer wieder unnötige Microruckler, die sicher nicht auf die Hardware zurückzuführen sind. Die Kamera-App, die sich schnell durch zweimaliges Drücken auf den Power-Button starten lässt, öffnet nach einer Weile alles andere als schnell. Das Wechseln zwischen den Apps hakelt auch hier und da. Grund dafür dürfte neben unsauberem Programmieren vermutlich auch eine schlechte Speicherverwaltung sein. Besagte Probleme sind allerdings weniger auf Android zurückzuführen, denn wenn man das S8 mit dem Pixel oder anderen Android-Smartphones vergleicht, wird deutlich, dass es auch besser geht. Und das ist nach 3 Monaten auch schon eines meiner Hauptprobleme mit dem S8. Es ist zwar ein unfassbar wertiges Gerät mit extrem viel Leistung, aber trotzdem wirkt die Software fast an jeder Ecke irgendwie langsamer, als sie eigentlich ist. Bei täglicher Verwendung des S8 zeigt sich, dass Samsung wie schon so oft Vieles vom Look and Feel des Geräts kaputt macht. Das wäre natürlich durch Software-Updates zu fixen, was aber leider nicht gemacht wird. Bedenkt man, welchen Preis Samsung für das S8 aufruft, sollte doch auch softwareseitig mehr drin sein, oder?

Lohnt sich ein Wechsel vom S7 zum S8?

Oft werde ich gefragt, ob sich ein Wechsel vom Galaxy S7, also dem Vorgänger, zum S8 lohnen würde. Hier würde ich ganz klar NEIN sagen. Das S8 bietet aus meiner Sicht nur zwei echte Vorteile gegenüber dem S7. Zum einen das ins Auge springende Infinity-Display und zum anderen die bessere Handballen-Erkennung. Das Display ist in Bezug auf die Qualität nahezu identisch. Wer das nicht unbedingt benötigt, der muss auch nicht wechseln. Die Handballen-Erkennung ist vor allem für die S7 Edge-Nutzer interessant, denn das S7 Edge hat entweder keine Handballen-Erkennung oder sie arbeitet unfassbar schlecht – das wird wohl für immer ein Rätsel bleiben … Beim S8 ist das ganz anders, hier gibt es nahezu keine Fehleingaben, wenn man das Gerät mit einer Hand bedient. Klar, das könnte Samsung natürlich auch per Patch am S7 nachlegen, hat das aber bisher nicht getan und wird es vermutlich auch nicht mehr tun. Wen das wirklich stört, der kann natürlich auch Geld investieren und ein S8 kaufen. Leistungstechnisch werdet ihr im Alltag sicherlich keinen Unterschied merken. Daher würde ich einen Wechsel eigentlich nur aus den beiden genannten Gründen „empfehlen“.

Bauteil Spezifikationen
Infinity Display 5,8″ Super AMOLED Display
Prozessor Samsung Exynos 8895 Octa-Core
Arbeitsspeicher 4 GB
interner Speicher 64 GB
Hauptkamera 12 MP, Blende f/1.7
Frontkamera 8 MP, Blende f/1.7
Akku 3000 mAh
Konnektivität LTE, WiFi, Bluetooth 5.0, NFC, GPS, Glonass, Galileo, Beidou
Maße (in mm) 148,9 x 68,1 x 8,0
Gewicht 155 g
Farben Midnight Black, Orchid Grey, Arctic Silver

Fazit

Kommen wir also zum Fazit für das inzwischen gut etablierte Galaxy S8, was sich wie geschnitten Brot verkauft. Es ist ein sehr gutes und vor allem wunderschönes Flaggschiff geworden, das wie so oft lieber mit vielen halbfertigen Software-Features vollgepackt wurde, als die optisch sehr gelungene Experience UI auch schnell zu gestalten. Für mich verliert das Galaxy S8 durch einige unnötige Ruckler an Qualität. Für den Preis erwarte ich auch von der Software mehr. Dennoch: Es ist ein solides Smartphone, was inzwischen ja auch deutlich günstiger zu bekommen ist. Für einen Preis von unter 600 € ist es ein gutes Flaggschiff und sicher einen Kauf wert, wenn man nicht schon ein anderes Flaggschiff besitzt. Ein Wechsel von einem iPhone 7, LG G6 oder ähnlichen Gerät würde ich hingegen nicht empfehlen, dafür fehlen dem S8 einfach die Argumente.

Honor 9: Designed für den Tag – gemacht für die Nacht

Honor 9: Designed für den Tag – gemacht für die Nacht

Das Honor 9 ist vor Kurzem offiziell vorgestellt worden und viele Augen warteten gespannt auf das neue Smartphone. Unter dem Motto: „Designed für den Tag, gemacht für die Nacht“ stellte Honor das neue Flaggschiff vor, bei dem es sich um ein Mittelklasse Smartphone handelt, das mit 429 € verhältnismäßig günstig ist. Doch was kann die neue Mittelklasse-„Elite“? Das möchte ich euch in diesem Beitrag erklären.

Viele große Namen

Honor hat beim Honor 9 Einiges aufgefahren, um das eigene Handset für die Kunden attraktiv zu machen, und viele Kooperationen mit anderen Unternehmen gestartet. Namen wie Monster, GoPro und Rainer Maillard (Grammy Award Gewinner & Sound Engineer) machen schon Eindruck. Doch am Ende zählt, was die neue Rennflunder aus China wirklich kann. Aber eins nach dem anderen, Honor war so nett, mir ein Gerät für meine Tests zur Verfügung zu stellen, und ich konnte es daher schon ausgiebig für euch testen!

Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an Honor für diese Möglichkeit.

Die inneren Werte

Jetzt wird es etwas geekig: Wie ihr das von mir kennt, hau ich euch natürlich auch um die Ohren, was ihr im neuen Honor 9 so an technischem Krams findet. Das Honor 9 macht auf dem Datenblatt einen wirklich ordentlichen Eindruck.

Prozessor

Der Kirin 960 Octa-Core-SoC heizt dem Honor 9 mit ordentlichen 4 x 2,4 GHz und 4 x 1,8 GHz ein und wird dabei von 4 GB Arbeitsspeicher unterstützt. Dank des sparsamen SoC solltet ihr auch recht lange mit dem Akku auskommen, von dem ich euch später noch berichte. Das Honor 9 gibt es auch in einer Version mit 6 GB Arbeitsspeicher, die hierzulande leider nicht angeboten wird. Ich vermute jetzt einfach mal, dass sich das auch nicht ändern wird.
Honor 9 Display

Display

Beim Display setzt Honor auf ein IPS-Display, das mit Full HD, also 1920 x 1080 Pixeln, auflöst und eine Größe von 5,15 Zoll hat. Dank des „Home-Buttons“ fällt die typische Android-Navigationsleiste weg, was für mehr Platz auf dem Display sorgt. Die Weißwerte, aber auch die Schwarzwerte des Displays überzeugen und obwohl mir alles etwas zu bunt erscheint, ist das Display wirklich gut. Es ist außerdem sehr blickwinkelstabil und verbirgt sich hinter 2.5D Glass, welches leider recht anfällig für Kratzer ist.

Software

Unter der Haube verbirgt sich softwaretechnisch Android 7 (Nougat), also nicht die aktuellste Version 7.1.2, aber das kann ja ggf. noch werden. Um das Honor 9 etwas aufzuhübschen, wurde das Emotion UI von Honor auf das Android gelegt, was zwar recht bunt aussieht, mir aber grundsätzlich gefällt. Schön finde ich vor allem, dass die Emotion UI bei der Benutzung keinerlei Microruckler verursacht, hier könnte sich Samsung durchaus mal eine Scheibe abschneiden. Honor macht sich außerdem Gedanken zum Benutzer: So wurden kleine, aber sinnvolle Features implementiert. Beispielsweise muss man bei der PIN-Eingabe nicht noch extra „OK“ drücken, um den PIN zu bestätigen. Das mag unwichtig klingen, ist bei anderen Geräten aber super nervig. Außerdem könnt ihr frei wählen, ob ihr das klassische Android-Design bevorzugt, also mit einem App-Button, oder die „iOS“-Variante, bei der alle Apps auf den Homescreens liegen. Die „Zurück“- und „Multitasking“-Taste neben dem Fingerabdruckscanner könnt ihr hin- und herwechseln, somit sollte jeder prima mit der Navigation zurechtkommen.

Wo wir gerade beim Fingerabdruckscanner sind: Der befindet sich nun auf der Front und nicht mehr, wie zuvor, auf der Rückseite, was ich extrem feiere! Klar, das ist natürlich ein Stück weit eigenes Empfinden, aber ich finde es einfach extrem praktisch, wenn man das Smartphone auf dem Schreibtisch liegen hat, und es einfach so entsperren kann, ohne es in die Hand nehmen zu müssen. Hinzu kommt, das der Fingerabdrucksensor der wohl schnellste ist, den ich bisher genutzt habe. Ihr könnt gar nicht so schnell gucken, wie das Honor 9 mit eurem Finger entsperrt. Ich würde sogar fast sagen, dass der Scanner etwas schneller ist als der des iPhone 7 und ganz sicher besser und schneller als der des Samsung Galaxy S8.

Interner Speicher

Beim internen Speicher bekommt ihr nur eine Größe zur Auswahl, jedenfalls hierzulande. Das Honor 9 hat 64 GB internen Speicher, der leider vorab ein wenig mit Bloatwear belegt ist, die ihr aber löschen könnt. Je nachdem, wie viel ihr so runterschmeißt, stehen euch danach ca. 50 GB zur Verfügung für Apps, Fotos und Videos. Im Heimatland gibt es das Honor 9 auch in einer Version mit 128 GB und 6 GB RAM, laut aktuellen Infos wird diese Konfiguration hier aber bis auf Weiteres nicht angeboten – sehr schade! Sollten euch die 64 GB nicht reichen, müsst ihr aber nicht sofort loslaufen und nach einem anderen Gerät Ausschau halten. Vielmehr solltet ihr euch eine MicroSD besorgen, denn im Honor 9 könnt ihr bis zu 256 GB per MicroSD hinterherschmeißen. Wer aber lieber auf eine Speicherkarte verzichtet, der kann auch eine zweite SIM-Karte einlegen, denn das Honor 9 ist MultiSIM-fähig, was vor allem Reisende und Business People ansprechen dürfte.

Honor 9 Kamera

Kamera

Bei der Kamera setzt Honor auf eine zweifache Linse für doppelten Spaß. Ihr bekommt eine „normale“ farbige Linse, die mit 12 Megapixeln auflöst, und eine 20 Megapixel Monochrom-Linse. Das Honor 9 macht immer Bilder mit beiden Linsen und fügt die Bilder dann im Nachhinein selbstständig zusammen. Dabei reichert das Monochrome Bild die Details des farbigen Bildes an. So soll ein perfektes Bild entstehen. Ich habe mal einige Bilder für euch gemacht, die ich euch nun gerne präsentiere. Alle Bilder kommen genau so aus der Kamera und wurden nicht nachbearbeitet:






Grundlegend kann man die Bilder als sehr gut bezeichnen. Sogar Bilder bei schlechter Beleuchtung können sich sehen lassen und das, obwohl hier eine Blende von f/2.2 verbaut ist. Die Strategie der zwei Linsen scheint also wirklich aufzugehen. Für ein Mittelklasse-Smartphone macht das Honor 9 in jedem Fall sehr ordentliche Bilder und steckt sogar einige Flaggschiffe in die Tasche. Um das möglich zu machen, werden die Kameras von insgesamt 4 verschiedenen Autofokus-Systemen unterstützt, um schnell und zuverlässig zu fokussieren. Ähnlich wie man es beispielsweise vom iPhone 7 Plus kennt, gibt es auch einen Zoom-Button, der auf Knopfdruck schnell einen zweifachen optischen Zoom erzeugt. Hier wird dieser aber durch die Software ermöglicht und es wird nicht wie beim iPhone 7 Plus auf die andere Kamera gewechselt.

Bei der Kamera wird auch deutlich, warum das Honor 9 ‚wie für die Nacht gemacht‘ sein soll. Denn trotz einer höheren Blende und deaktiviertem Blitz könnt ihr verhältnismäßig gute Aufnahmen machen. Möglich wird das durch die sogenannte Pixel Binning Technologie. Dabei werden Bildpunkte zusammengefasst, um ein helleres Bild zu erreichen. Dabei möchte ich nicht zu sehr ins Detail gehen, denn entscheidend ist: Ihr könnt mit diesem Mittelklasse-Smartphone im Dunkeln wirklich gute Bilder machen und richtig Spaß auf Partys haben.

Neben Fotos könnt ihr mit der Kamera natürlich auch Filme aufnehmen, beim Honor 9 sogar in 4k und mit 30 FPS. Das ist für ein Mittelklasse-Smartphone definitiv mal eine Hausnummer. Die Aufnahmen sehen wirklich gut aus, auch wenn man eine ruhige Hand braucht, da bei diesem Preis verständlicherweise kein Bildstabilisator mit an Bord ist. bzw. die Software-Bildstabilisierung nur bis Full HD und 30 FPS funktioniert. Seid ihr fertig mit den Videoaufnahmen, dann könnt ihr euer kleines Video auch direkt mit dem Honor 9 aufpolieren. Dazu wurde in der Video-App in Kooperation mit GoPro ein kleiner Videoeditor mitgeliefert.

Frontkamera

Bei der Frontkamera setzt Honor auf eine 8 MP-Selfie-Kamera, die ebenfalls ordentliche Bilder macht und mit einer Blende von ebenfalls f/2.2 ausreichend lichtstark ist. Der Portraits Mode, der standardmäßig aktiv ist, wenn ihr die Frontkamera aktiviert, ist eine schöne Idee, hat allerdings leider seine Schwächen und ist eigentlich nicht zu gebrauchen. Der Portraits Mode soll einen Bokeh-Effekt zaubern und alles im Hintergrund unscharf werden lassen. Was auf dem Smartphone vielleicht beim Knipsen noch ganz gut aussieht, sieht an einem großen Bildschirm leider alles Andere als gut aus. Die Software erkennt eure Umrisse nicht korrekt und so entsteht um euch rum noch ein komplett scharfer Bereich und dann erst das Bokeh. Das sieht wirklich sehr unschön aus und daher würde ich empfehlen, hier eher den Portraite Modus auszuschalten, dann werden die Selfies ordentlicher. Auch Videos mit der Frontkamera machen einen guten Eindruck und die aufgezeichnete Tonqualität kann sich ebenfalls hören lassen. Nebenbei erwähnt: Auch die Hauptkamera kann einen Bokeh-Effekt erzeugen und macht das im Gegensatz zur Frontkamera sehr gut, wie der Kollege Charly vom Kanal Charly Charles Check berichtete.
Honor Monster Earphones

Monster Sound

Honor wirbt neben der Kamera auch mit einem außergewöhnlich guten Sound. Dieser wurde in Kooperation mit Monster und Rainer Maillard erarbeitet. Hauptsächlich bezieht sich das zwar auch auf das Musikerlebnis in Kombination mit Kopfhörern, aber auch etwas auf den internen Lautsprecher. Ich werde zwar nie müde, es immer wieder zu sagen oder in diesem Fall zu schreiben, aber total guten Klang wird man einfach niemals aus so einer kleinen Kiste bekommen, denn es ist einfach kein Volumen da, mit dem man arbeiten kann. Dennoch gibt es natürlich hörbare Unterschiede bei den verschiedenen Smartphones. Während die Flaggschiffe von Samsung oder Google mit einem extrem schäbigen kleinen Quäker ausgestattet sind, kann das Honor 9 auch hier überraschen. Ein wenig Musik nebenbei oder ein YouTube-Video klingt gut und in keinem Fall nervig oder blechern. Das war von einem Mittelklasse-Smartphone nicht zu erwarten. Hier scheinen die Kooperationspartner ganze Arbeit geleistet zu haben. Schade ist lediglich, dass es nur einen Mono-Lautsprecher gibt, den man wie auch beim Galaxy S8 schnell verdeckt, beispielsweise beim Spielen. Eine Stereo-Variante hätte das Ganze noch abgerundet. Aber hier jammert man jetzt schon auf sehr hohem Niveau.

Steckt man den Kopfhörer an, kann man auf Wunsch den sogenannten Huawei Histen-Soundeffekt aktivieren. Leider wird dieser nicht automatisch aktiviert. Zu finden ist dieser in den Einstellungen unter „Töne“. Dort ist dann das eigens für das Honor 9 gemachte 3D-Audio Preset hinterlegt, welches ihr noch verfeinern könnt, indem ihr zwischen „Nah“ und „Weit“ einen Regler verschiebt. Gefällt euch der 3D Sound nicht, könnt ihr diesen deaktivieren und den Equalizer selbst einstellen, ganz wie es euch gefällt. Insgesamt macht das Honor 9 soundtechnisch super viel Spaß und ich persönlich bin ein großer Fan davon, den Equalizer selbst einstellen zu können. Die zum Honor 9 passenden Monster-Kopfhörer konnte ich bisher leider nicht probehören, ich gehe jetzt aber einfach mal davon aus, dass diese in Kombination ebenfalls eine gute Figur machen werden. Mit meinen Bose QC35 war der Klang in jedem Fall sehr gut.
Honor 9 und Bose QC35

Design

Nun wisst ihr, dass das Honor 9 Einiges unter der Haube hat, vor allem wenn man bedenkt, wie viel das Honor 9 kostet. Wenn ich ihr wäre, würde ich nun denken, dass das Smartphone vermutlich nicht so gut aussieht, schließlich ist ja die Hardware schon so gut. Aber das stimmt nicht! Im Gegenteil, ich habe das Testgerät in Glacier Grey erhalten und muss sagen, es sieht wirklich großartig aus. Die Rückseite besteht aus verschiedenen Lagen polierten Aluminiums, abgedeckt von 3D Glass, welches zu den Seiten hin gebogen ist. Dadurch liegt das Honor 9 nicht nur super in der Hand, sondern wirkt auch sehr edel. Der Aluminium-Rahmen sorgt darüber hinaus ebenfalls für ein sehr wertiges Erscheinungsbild und lässt das Honor 9 wie ein echtes Flaggschiff wirken, weshalb ich immer sage, das Honor 9 sei ein Mittelklasse-Smartphone mit Flaggschiff-Genen. Sehr schön finde ich persönlich, dass sich die Farbe der Rückseite auch auf der Front fortsetzt. Die Display-Ränder sind zwar etwas dick (jedenfalls oben und unten, an den Seiten finde ich sie vollkommen in Ordnung), sind aber insgesamt nicht als schlecht zu betiteln, denn wir reden hier immer noch über ein knapp 429 € teures Smartphone. Leider hat die schöne Rückseite aber auch Nachteile, denn sie ist ein Fingerabdruck-Magnet. Daher legt Honor dem neuen Familienmitglied auch eine durchsichtige Hülle bei, die zwar nichts Besonderes ist, aber es ist definitiv schön zu sehen, dass die Hersteller hier mitdenken. Interessanterweise ist die Rückseite sogar weniger anfällig als erwartet. Das Galaxy S8 zieht deutlich mehr Fingerabdrücke an und lässt sich außerdem deutlich schlechter reinigen.
Honor 9 Display Eiswürfel

Was das Honor 9 nicht kann

Bei all dem Lob für das Gerät muss es natürlich auch Dinge geben, die das Honor 9 nicht kann. Bereits erwähnt hatte ich ja, dass das Display-Glas etwas kratzempfindlich ist. Das finde ich extrem schade, denn gerade das Display verschandel ich wirklich ungerne mit irgendwelchen Schutzfolien. Ebenfalls etwas negativ ist das Emotion UI zu bewerten, da es optisch auf mich etwas altbacken wirkt, aber trotzdem nicht mit unnötigen Funktionen überladen ist. Dennoch hätte ich mir 2017 ein moderneres Design gewünscht.

Wer sich auf kabelloses Laden gefreut hat, den muss ich enttäuschen. Der eine oder andere hatte es vielleicht schon aufgrund des Materials auf der Rückseite vermutet: Das Honor 9 kann zwar per Quickcharge geladen werden, was ich extrem gut finde, kabelloses Laden ist allerdings nicht mit an Bord.

Bitte nicht vom Beckenrand springen, jedenfalls nicht mit dem Honor 9 in der Hand, denn das ist anders als viele andere Flaggschiffe nicht wasserdicht. Nun kann man sich darüber streiten, ob das bei dem Preis noch hätte drin sein müssen; ich denke nicht und möchte Honor da auch gar keinen Vorwurf machen. Trotzdem würde ich gerne anregen, das ggf. im Honor 10 zu ändern.

Wünschenswert wäre auch eine Verbesserung des Bokeh-Effektes bei der Frontkamera. Denn mit dieser macht man nunmal deutlich mehr Selfies als mit der Hauptkamera. Wenn der Bokeh-Effekt hier softwaretechnisch nachgebessert werden würde, wäre das wirklich sehr nice. Denn die Kamera an sich macht definitiv gute Selfies.

Fazit

Vor dem Fazit möchte ich noch zwei Dinge loswerden. Erstmal: Vielen Dank an Honor für die Bereitstellung des Gerätes! Und zweitens noch eine wichtige Info für euch Leser: Auch wenn ich das Gerät zu Testzwecken erhalten habe, enthält das Review hier und auf meinem YouTube-Kanal meine ganz ehrliche Meinung, die nicht dadurch geschönt wurde, dass ich das Gerät gestellt bekommen habe!

Nun aber zum Fazit und das fällt verhältnismäßig knapp aus. Ich bin tatsächlich begeistert von dem Honor 9 und mache es auch direkt zu meinem Daily Driver für die Arbeit. Dort kam bisher mein Google Pixel zum Einsatz, das nun durch dieses Mittelklasse-Smartphone abgelöst wird. Das liegt definitiv nicht daran, dass das Pixel schlecht wäre oder eine schlechte Leistung hätte; nein, das Honor 9 hat es geschafft, mich mit der Kamera, der Software und vor allem der Optik zu überzeugen. Es macht Spaß, das Honor 9 zu nutzen, und es sieht wirklich gut aus. Jeder, dem ich das Smartphone in die Hand drücke, ist begeistert und ich muss sagen, das ist längst nicht bei jedem Flaggschiff so. Honor macht sich viele Gedanken um die eigene Community und nimmt Rücksicht auf das, was diese gerne haben möchte – das merkt man auch beim Honor 9. Im Punkt Preis-Leistungs-Verhältnis ist das Honor kaum zu toppen. Mir würde aktuell kein Gerät in gleicher Preisklasse einfallen, das leistungstechnisch und von der Verarbeitung her mithalten kann. Die Kamera, das Display, die Verarbeitung, die Software und der Sound sind bestens und brauchen sich nicht zu verstecken. Es ist schön und erfrischend zu sehen, dass Honor sich zu Herzen nimmt, was sich die Community wünscht, und versucht, all dies in die Produkte einfließen zu lassen.

Tchibo Qbo – Smarte Kaffeemaschine oder teure Kapselmaschine?

Tchibo hat sich Ende letzten Jahres mit der smarten Kapselmaschine Qbo auf den Markt gewagt und bietet somit die erste smarte Kaffeemaschine aus dem eigenen Haus an. Kapselmaschinen gibt es schon lange im Sortiment von Tchibo und auch eine Zusammenarbeit mit Saeco ist bereits eine ganze Weile im Gange. Die smarte Kaffeemaschine ist nun ein neuer Meilenstein für Tchibo. Wie smart die neue Kapselquetsche wirklich ist, habe ich mir mal für euch angesehen.

Übrigens: Wer keine Lust hat, das hier zu lesen, kann auch einfach mein Video-Review dazu schauen:

Tchibo Qbo – Edles Design, aber aus Plastik

Sind die bisherigen Kapselmaschinen rein optisch betrachtet durchaus gelungen, aber keine Schönheiten, ist die Qbo das genaue Gegenteil. Der abgerundete Klotz sieht wirklich gut und vor allem edel aus. Ob auf der Küchenplatte oder im Arbeitszimmer, die Qbo macht einen wirklich guten und edlen Eindruck. Klare Linien, ein beleuchtetes Qbo-Logo auf der Front, ein angenehm großes 2,8-Zoll-Display und klare Funktionstasten. Das Gitter zum Aufstellen der Tasse ist aus Aluminium, wirkt sehr massiv und gut verarbeitet, wie aus einem Block. Der Hebel, unter dem die Kapseln eingelegt werden, besteht ebenfalls aus hochwertigem Aluminium. Das war es dann aber leider auch schon. Der Rest der Maschine mag hochwertig aussehen, ist aber leider voll aus Kunststoff gefertigt. Das ist nicht ungewöhnlich für eine Kaffeemaschine, immerhin sind auch Vollautomaten aus einer Menge Plastik. Und sein wir ehrlich: Es kommt auf die inneren Werte an!

Das Design kann sich also sehen lassen und die dezente Beleuchtung des Logos und der Wasserstandsanzeige sowie die Beleuchtung der Tasse, wenn Kaffee oder Milchschaum zubereitet wird, machen den Gesamteindruck perfekt. Ich würde sogar so weit gehen, dass es ein Apple-würdiges Design ist. Die Tchibo Qbo wirkt ein wenig wie ein Stück Design aus der Zukunft, das noch einige Jahre hübsch anzusehen ist.

Ihr habt außerdem die Wahl, welche Farbe es denn sein darf. Tchibo bietet euch die Qbo in Urban Grey (mattes Grau), Ultimate Black (mattes Schwarz) und Vibrant Red (Rot) an. Abgesehen von der roten Version könnt ihr die beiden anderen Farben immer mit Chrom oder gebürstetem Aluminium bestellen, je nachdem, was euch für die Gitter oder den Hebel oben besser gefällt. Die rote Version gibt es hingegen nur in Kombination mit der Chrome-Optik.

Tchibo Qbo Urban Grey

Quelle: tchibo.de

Tchibo Qbo Urban Grey

Quelle: tchibo.de

Tchibo Qbo Ultimate Black

Quelle: tchibo.de

Tchibo Qbo Ultimate Black

Quelle: tchibo.de

Tchibo Qbo Vibrant Red

Quelle: tchibo.de

Mit PressBrew™-Technologie zum guten Kaffeeergebnis

Kommen wir doch mal zu den technischen Informationen der Qbo. Immerhin handelt es sich um eine Kaffeemaschine und ich schrieb ja bereits, dass es auf die inneren Werte ankommt. Wer einen Kaffee in einem guten Café trinken geht, sieht den Barista seines Vertrauens meist an einer Siebträgermaschine stehen. Dort wird der Kaffee per Hand gepresst und dann mithilfe von hohem Wasserdruck von Wasser durchtränkt, wodurch die besten Kaffeearomen freigegeben werden. Eine Kapselmaschine ist leider kein Barista, aber auch hierfür hat sich Tchibo etwas einfallen lassen. Es wurde ein Verfahren entwickelt, das sich PressBrew™-Technologie nennt und den gleichen oder wenigstens einen ähnlichen Effekt hat. Der kleine Würfel mit Kaffeepulver, den ihr in die Maschine gebt, wird wie vom Barista erst zusammengepresst und dann mit einem Wasserdruck von satten 19 Bar in einen leckeren Kaffee verwandelt. Mit diesem Wasserdruck kann sich die Qbo auf jeden Fall auch mit einigen Vollautomaten messen, die meist mit ca. 15 Bar arbeiten.

Ob das Pressen des Inhalts in den Kapseln hier wirklich zu einem anderen Kaffeegeschmack führt, mag ich allerdings nicht beurteilen. Klar ist: Die Maschine macht leckeren Kaffee, wobei das Urteil natürlich immer von den eigenen Präferenzen abhängt.

Tchibo hat für euch sechs verschiedene Kaffeesorten im Angebot. Von mild bis vollmundig intensiv ist für jeden etwas dabei. Für Espresso-Fans gibt es dann noch vier verschiedene Espresso-Sorten. Die kleinen Kunststoff-Würfel sind zu 100 % recyclebar, was ich wirklich sehr gut finde, da man sich ja bei den ganzen Plastikkapseln durchaus auch mal Gedanken um die Umwelt machen darf.

Um aber nochmal auf den Geschmack zurückzukommen: Andere Kapselmaschinen erzielen meiner Meinung nach ein ähnlich gutes Kaffeeergebnis, daher bin ich mir nicht sicher, ob das angewandte Verfahren wirklich einen echten Vorteil bringt. Nun bin ich aber auch nur Kaffeeliebhaber und sicher kein Experte, der jede Kleinigkeit aus einem Kaffee herausschmecken kann. Daher ist das natürlich vollkommen subjektiv.

Mit dem Smartphone den Kaffee ordern? Ich bin im Geek-Himmel!

Das wirklich Besondere ist aber die kostenlos Smartphone-App für die Tchibo Qbo, die mein Geek-Herz direkt höherschlagen ließ. Ihr könnt bequem mit eurem Android oder iOS Smartphone einen Kaffee bei der Qbo bestellen. Doch damit nicht genug: Ihr könnt den Kaffee, Espresso, Latte Macchiato oder Cappuccino genau so machen, wie ihr ihn mögt! Ihr entscheidet bequem in der App, wie viel Kaffee, Milch oder Milchschaum ihr in eurem Getränk haben wollt. Dazu könnt ihr noch genau definieren, welche Kaffeesorte euch in eurer Kaffeekreation am besten geschmeckt hat. Das ist schon wirklich cool und die App hat Tchibo extrem einfach und schön gestaltet. Man sieht: Nicht nur bei der Außenhaut der Qbo hat man sich viele Gedanken über das Design gemacht, sondern auch bei der App.

Hier mal ein kleiner Eindruck davon, wie das Ganze funktioniert:

Tchibo hat auch bedacht, dass die Maschine in Familien oder Büros von verschiedenen Personen gleichzeitig benutzt werden könnte. Daher werden alle Kaffeebestellungen, die per App eintrudeln, in einer korrekt geordneten Warteschlange aufgelistet. Die Maschine zeigt immer an, welcher Kaffee als Nächstes drankommt.

Hier kommt nun ein kleiner Nachteil, der leider dafür sorgt, dass das bis hier hin smarte Kaffeemachen ein Ende findet.

Smart wäre es, wenn ich jetzt loslaufen und den bestellten Kaffee einfach abholen könnte. Leider ist das nicht möglich, da ich nun erst eine Kapsel einlegen und dann die „Bestellung“ bestätigen muss. Dass es so läuft, ist verständlich, aber vielleicht wäre hier ein smarter Kaffeevollautomat die smartere Lösung gewesen, denn dort könnte der Kaffee einfach gemahlen und wie gewünscht aufgebrüht werden.
Dennoch ist dieses Feature der Smartphone-Bestellungen wirklich genial und bis zum Kaffeebrühen auch sehr durchdacht.

Sich den Kaffee genau so machen zu können, wie man es sich wünscht, ist ebenfalls eine sehr geniale Idee. So kann sich jeder im Haushalt den Kaffee nach eigenen Wünschen und Vorlieben gestalten.

Qbo – Kaffeegenuss, aber zu welchem Preis?

Auch wenn mich der Kaffeegeschmack überzeugen konnte, gibt es da ein paar Dinge, die ich an der Tchibo Qbo wirklich nicht gut fand. Insgesamt gibt es fünf Punkte zu bedenken:

  1. Sowohl bei der Zubereitung von Kaffee als auch von Milchschaum spritzten Kaffee und Milch in alle Richtungen, sodass man um die Kaffeemaschine herum und die Maschine selbst nach jedem Kaffee putzen durfte, da überall Kaffee- und/oder Milchspritzer waren. Schnell sah die schöne Qbo nicht mehr schön aus.
  2. Die Qualität des Milchschaums ist leider nicht das, was man für gute 50 Euro für den MilkMaster erwarten würde. Nicht falsch verstehen, der Milchschaum ist ok, aber sicher weit weg von richtig gut. Der Milchschaum ist sehr grobporig und fällt daher (egal mit welcher Milch oder welche Temperatur diese hat) schnell in sich zusammen. Auch die Schaummenge ist in den meisten Fällen leider nicht die, die man auswählt. Denn wenn man beispielsweise in der App angibt, ein ganzes Glas voller Milchschaum haben zu wollen, entsteht dennoch ein Mix aus ca. 1/3 Milch und 2/3 Milchschaum. Hier gibt es sicher noch Verbesserungspotenzial.
  3. Der Wassertank ist mit 900 ml einfach viel zu klein. Zwar gibt Tchibo an, dass das für ca. 5 Tassen Kaffee oder ca. 17 Tassen Espresso reicht, der Sinn der Qbo ist aber die eigene Kaffeekreation. Demnach möchte der eine oder andere mehr Kaffee haben als die vorgesehene kleine Tasse. Dazu kommt, dass die Maschine natürlich beim Einschalten einmal durchspült und beim Ausschalten ebenfalls. Bei der Verwendung des MilkMasters kommt auch noch das Spülen von genau diesem hinzu. Und zack ist der Wassertank gefühlt immer leer und muss nachgefüllt werden. Das ist, wenn man mehr als nur eine Tasse am Tag trinkt, schnell nervig. Ich lebe in einem Zwei-Personen-Haushalt und selbst wenn wir für unsere Verhältnisse nur wenig Kaffee getrunken haben, musste der Wassertank ständig aufgefüllt werden. Außerdem ist der Wassertank bei Verwendung des MilkMasters ungünstig positioniert, denn es muss immer erst der MilkMaster abgenommen werden, um den Wassertank herausnehmen und befüllen zu können. Da wäre es schön gewesen, den Tank an anderer Stelle unterzubringen und vielleicht auch einen größeren zur Auswahl anzubieten.
  4. Kommen wir mal zum Preis und damit meine ich nicht mal den der Maschine selbst, sondern den für den Kaffee. Für 100 g Kaffee werden hier ordentliche 4,92 € fällig. Zum Vergleich: Der teuerste Kaffee im Tchibo-Sortiment als ganze Bohne liegt bei ca. 1,49 € je 100 g. Selbst „teure“ Sondereditionen kommen nur auf einen Preis von ca. 2,10 € je 100 g. Dass Kapseln immer etwas teurer sind, weil diese natürlich auch produziert werden müssen, ist klar und dass eine Kapselmaschine realistisch betrachtet eher was für Genießer ist, die wenig Kaffee trinken, auch. Doch einen Preisunterschied von bis zu 3,43 € auf 100 g finde ich persönlich schon recht viel. Dafür kann man auch gut und gerne mal zum Barista seines Vertrauens gehen und dort einen Kaffee trinken.
  5. Alles online bestellen zu können ist super. Und mit Sicherheit bin ich der Letzte, der was gegen das Online-Shopping sagen würde. Aber im Fall der Qbo birgt das Ganze einen Nachteil. Nehmen wir mal folgendes Szenario, das sicherlich jeder kennt: Ihr habt vergessen, neuen Kaffee online zu ordern. Kein Problem, mögt ihr nun denken, ihr geht einfach zum Tchibo-Shop um die Ecke und holt fix ein paar Kapseln. Nix da, das wird nicht klappen. Alles rund um die Tchibo Qbo gibt es nur online. Das gilt selbst für die Kapseln! Ihr könnt sie wahlweise direkt bei Tchibo oder auf amazon bestellen. Wer also nicht für ausreichend Vorrat sorgt, der kann kaffeetechnisch durchaus mal auf dem Trockenen sitzen.

Fazit – Sollte man sich die Tchibo Qbo kaufen?

Beim Fazit tue ich mich ziemlich schwer, muss ich sagen. Denn ich finde die Kaffeemaschine wirklich schön und das Konzept dahinter ist an sich ein geniales und mir als Geek gefällt die Bestellung von Kaffee per Smartphone einfach unglaublich gut. Dem entgegen steht aber, dass der Kaffee nicht direkt gemacht wird, wenn ich ihn mit dem Smartphone bestelle, und auch der Preis des Kaffees ist für mich als Vieltrinker ein No-go. Daher muss ich mein Fazit in zwei Teile unterteilen.

Für Genießer und Gelegenheitskaffetrinker

Du bist Kaffee-Genießer, trinkst aber nicht jeden Tag mehrere Tassen? Du liebst nicht nur einfachen Kaffee, sondern auch Kaffeekreationen wie Latte Macchiato oder Cappuccino und möchtest dir den Kaffee ohne großen Aufwand so machen, wie du ihn gerne hättest? Dann ist die Tchibo Qbo eine echte Kaufempfehlung. Für den gelegentlichen Kaffeegenuss ist eine Kapselmaschine vollkommen ausreichend und Tchibo bietet hier mit der Qbo etwas wirklich Schickes für alle, die sich nicht selbst um Milchschaum und die Zubereitung von Cappuccino & Co. kümmern möchten.

Für Vieltrinker

Wer viel Kaffee trinkt, ist bei der Tchibo Qbo eindeutig falsch. Schnell wäre es günstiger, jeden Tag in einem Café seiner Wahl einen guten Kaffee zu trinken als aus der Qbo Kapselmaschine. Der Preis für die Anschaffung und vor allem die Folgekosten disqualifizieren die Qbo hier leider deutlich. Auch wer extrem verwöhnt ist, was die Qualität des Milchschaums angeht, sollte lieber auf bewährte Methoden zur Milchschaum-Herstellung zurückgreifen. Hier wäre die Qbo keine Kaufempfehlung.

Als kleiner Tipp, um euch die Entscheidung zu vereinfachen: Wenn ihr pro Kopf täglich mehr als zwei Tassen Kaffee trinkt, ist die Tchibo Qbo wirklich zu teuer für den regelmäßigen Einsatz. Wobei man hier mit der Pro-Kopf-Angabe auch vorsichtig sein muss. Habt ihr beispielsweise ein kleines Büro mit 4 Personen, würde ich eher einen Vollautomaten oder Filterkaffeemaschine empfehlen.

Wie immer seid ihr nun wieder dran. Was haltet ihr allgemein von einer smarten Kaffeemaschine? Würdet ihr euch die Tchibo Qbo kaufen? Oder findet ihr das alles Unsinn und sagt, eine normale Kapselmaschine, ein Vollautomat oder eine Filterkaffeemaschine langt vollkommen? Ich bin gespannt auf eure Meinung!

Google Pixel: Das beste Android Smartphone?

Google Pixel, das erste Smartphone direkt von Google, wurde der Öffentlichkeit bereits im Oktober 2016 präsentiert. Das Pixel und der große Bruder Pixel XL sind #MadeByGoogle, wurden aber mit Hilfe von HTC entwickelt und gebaut. Einige HTC-Gene kann man dem Gerät vor allem beim Gehäuse ansehen, wenn auch nur in Maßen. Ich habe das Pixel in der kleinen Version mit 32 GB direkt nach der Vorstellung bestellt, da mich das erste echte Google Smartphone schon sehr interessiert hat.
Bei der Keynote wurde viel versprochen. Aber kann es das auch halten? Ich konnte das Pixel nun einige Monate ganz genau unter die Lupe nehmen und habe mir diese Zeit auch bewusst genommen, um wirklich ein perfektes Bild vom Pixel zu erhalten. Denn Reviews, die nach 2 Wochen Nutzung entstehen, zeigen oft nicht alle Stärken und Schwächen im Alltag auf. Aber genug der vielen Vorworte: Kommen wir zum interessanteren Teil! Immerhin geht es darum, ob das Pixel tatsächlich das beste Android Smartphone da draußen ist!?

Design: Nicht neu, aber „ok“

Als das Pixel vorgestellt wurde, wurde direkt das Design am heftigsten diskutiert und von vielen kritisiert. Klar ist: Das Pixel ist nicht wirklich ein Smartphone, das neue Maßstäbe in puncto Design setzt. Aber ich glaube, das war auch gar nicht die Absicht von Google. Ich denke, man entschied sich gerade beim ersten Gerät bewusst für ein Design, was „zurückhaltend“ ist. Denn man wollte mit dem ersten Smartphone sicherlich kein Risiko aufgrund des Aussehens eingehen.

Dennoch wird oft behauptet, von mir auch, dass es sich irgendwie um einen iPhone Clone handelt. Und in gewisser Weise kann man das auch nicht abstreiten. Klar, es ist nicht eins zu eins ein iPhone, aber hat durchaus Ähnlichkeit. Das führte bei den einen zu Kritik, bei anderen zur Freude, denn der eine oder andere findet das iPhone-Design durchaus zeitlos. Die Display-Ränder, die damit einhergehen, wirken auf viele aber nicht so zeitlos, was grundsätzlich durchaus nachvollziehbar ist. Aber: Das Pixel liegt sehr gut in der Hand und fühlt sich sehr wertig an. Das muss es auch, denn bei einem satten Preis von 759 € in der kleinsten Version wäre billig nicht so gut. Das Aluminium Unibody Gehäuse fühlt sich gut an und ist nicht zu rutschig. Das Anthrazit ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber wenigstens keine Standardfarbe. Alternativ gibt es ja auch noch eine silberne Version.

Viel verständliche Kritik gab es für ein Stückchen Glas auf der Rückseite rund um den Fingerabdrucksensor. Das sah auf Bildern etwas komisch aus und ist auch live durchaus gewöhnungsbedürftig. Es ist kein „No-go“, aber irgendwie auch nicht richtig schön. Warum sich Google für das Glas an dieser Stelle entschieden hat, kann man nur raten, von daher thematisiere ich das hier nicht weiter. Man kann es mögen oder nicht oder alternativ darüber hinwegsehen. Tatsache ist aber, dass es dem Gerät, so komisch es klingt, doch irgendwie ein wenig „Grip“ verleiht.

Was hingegen gar nicht durchdacht ist, ist die Anordnung von Lautstärkewippe und Power-Button auf der rechten Seite. Das Pixel ist 5“ groß und der Power-Button auf der rechten Seite macht total Sinn. Auch ist sehr gut, dass der Button leicht „angeraut“ ist, so kann man ihn grundsätzlich ertasten. Aber leider ist die Lautstärkewippe mittig angebracht worden und der Power-Button darüber. Dadurch erreicht man ihn zwar mit dem Daumen, muss dafür aber mit der Hand irgendwie ungewohnt nach oben rutschen. Das fühlt sich unnatürlich an und mir passierte es regelmäßig, dass ich die „Lauter“-Taste anstatt den Power-Button gedrückt habe. Vor allem auch dann, wenn das Pixel auf dem Schreibtisch lag. Ich hätte es besser gefunden, wenn man das Ganze getauscht oder die Lautstärkewippe doch einfach auf die linke Seite gebracht hätte.

Display: Fein, aber nicht bahnbrechend

Das verbaute 5“ große AMOLED-Display im Pixel oder 5,5“ im Pixel XL macht einen wirklich guten Eindruck. Wie man es von AMOLED gewohnt ist, gibt es satte Farben und super Kontraste. Der Schwarzwert des Displays ist super, wie von AMOLED zu erwarten war, doch auch der Weißwert kann sich durchaus sehen lassen. Das Display löst mit Full-HD, also 1920 x 1080 Pixel, auf (441 ppi) bzw. mit QHD beim großen Bruder, also 2560 x 1440 Pixel (534 ppi). Das ist auf jeden Fall nennenswert und das Display kam mir zu jeder Zeit immer gestochen scharf und ordentlich vor. Die Farbwiedergabe ist sehr kräftig, aber dennoch natürlich.

Zwischendrin hatte ich das Gefühl, das Display sei ein wenig zu warm kalibriert, aber das ist eher persönliches Empfinden.

Das Display ist sehr blickwinkel-stabil und macht auch bei Sonneneinstrahlung eine wirklich gute Figur. Mit 422cd/m² ist das Display angenehm hell, wenn es denn gebraucht wird. Dank Corning Gorilla Glass 4 wird das Display ausreichend geschützt. Eine fettabweisende Beschichtung schützt vor unschönen Fingerabdrücken. So gut das denn eben auf einem Touch-Display geht.

Auch wenn viele sich beim kleinen Google Pixel eine QHD-Auflösung gewünscht hätten, finde ich Full-HD mehr als ausreichend, zumal das der Akkulaufzeit sehr zugutekommt.

Einzig beim ebenfalls auf der Keynote vorgestellten Daydream VR wird es dadurch etwas unschön. Nicht falsch verstehen! Ich bin bei einem Handy-Display weiterhin kein Fan von riesigen Auflösungen. Aber wenn das Ganze natürlich explizit für Virtual Reality genutzt werden soll, wird es mit Full-HD schon etwas schwierig. Bedingt durch die Vergrößerung werden dann Pixel unschön sichtbar, was dann ein wenig den Eindruck von einem alten Fernseher erzeugt.

Ich mag Retro zwar, aber in dem Fall ist das vermutlich eher nicht gewünscht.

Wer allerdings nicht mit dem Gedanken spielt, Daydream VR anzuschaffen, der kommt mit dem Display mehr als super aus. Alle, die sich VR-Tauglichkeit wünschen, sollten vielleicht eher zum Pixel XL greifen.

Hardware und Leistung? Kurzum: Wow!

Ich muss vorweg zugeben, dass ich mich mit Android ja immer recht schwertue, was die Leistung angeht. Warum? Weil so viele Android Smartphones auf dem Papier unfassbar viel Leistung haben, aber dann überhaupt nicht so wirken. Apps laden teilweise langsam, es gibt unnötige Microruckler und noch so Einiges mehr. Doch das liegt meistens nicht an zu wenig Leistung der Hardware, sondern an dem, was viele Hersteller durch die eigene Oberfläche auf den Geräten machen.

Auf dem Pixel ist natürlich Stock Android und ich muss wirklich sagen: WOW! Das ist das erste Android Smartphone, das mich wirklich überzeugt. Das erste Mal, dass sich Android für mich so richtig schnell anfühlt und butterweich wirkt. Auf dem Pixel ist natürlich das aktuellste Android 7 und wird erwartungsgemäß schnell mit den neusten Updates versorgt.

Aber kommen wir mal zur Hardware, die sich auch sehen lassen kann. Im Pixel werkelt der Qualcomm Snapdragon 821 der direkt VR-ready ist. Der SoC ist in neuster 64-Bit Architektur gebaut. Der Quad-Core-Prozessor heizt dem Pixel mit 2,15 GHz und 1,6 GHz ein und macht Android und den Apps richtig Beine. Selbst unter viel Last wird das Pixel nie unangenehm warm. Zwecks VR und natürlich auch, um die Gamer unter euch zu erfreuen, steht dem Snapdragon 821 noch die Adreno 530 GPU zur Seite und sorgt für ordentlich Grafikleistung. Die 4 GB RAM ermöglichen eine schnelle Datenverarbeitung und flüssiges Multitasking. Allem in allem macht die Hardware richtig Spaß und sorgt für ein extrem gutes Gefühl bei der Benutzung. Natürlich arbeitet auch Android wie iOS mit einigen Tricks, um Ladezeiten etwas zu kaschieren, aber das ist nicht schlimm. Es fühlt sich alles schnell und geschmeidig an und die flüssigen Animationen lassen das ganze Android sehr schnell wirken. Insgesamt ein extrem gutes Look & Feel, was sicherlich auch für Gamer sehr interessant ist.

Die am besten bewertete Kamera in einem Smartphone

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Google wirbt damit, dass im Pixel die bisher am besten bewertete Kamera in einem Smartphone verbaut wurde. Google bezieht sich dabei auf eine Bewertung von 89 Punkten beim DxOMark Mobile-Test.

Nun stellt sich die Frage: Ist die Kamera wirklich besser als beispielsweise die in einem iPhone 7 oder einem Samsung Galaxy S7? Bevor ich das kläre, hier erstmal ein paar Fakten zur verbauten Kamera, damit ihr eine Vorstellung davon bekommt, wie gut die Kamera wohl sein kann.

Hauptkamera

Die Hauptkamera verfügt über einen 12,3 Megapixel-Sensor, der mit einer Blende f/2.0 ausgestattet wurde. Bereits hier wird klar, dass die Blende nicht mit dem aktuellen iPhone 7 (f/1.8) oder Galaxy S7 (f/1.7) mithalten kann. Google versucht das aber über einen größeren Sensor wettzumachen. Mit 1,55 µm ist der Sensor recht groß und kann viele Details aufnehmen, was sich dann in der besagten Bildqualität widerspiegeln soll. Um schnell fokussieren zu können, kommen gleich zwei Technologien zum Einsatz. Verbaut wurden ein Phasenautofokus und ein Laserautofokus.

Natürlich könnt ihr auch 4K-Videos mit 30 FPS aufnehmen, Zeitlupen mit 120 FPS (Full HD) oder 240 FPS (HD). Der Kamera wurde dann noch ein doppelter LED-Blitz zur Seite gestellt. Einen Bildstabilisator sucht ihr allerdings vergeblich, hier soll die Software die Bildstabilisierung übernehmen.

Frontkamera

Die Frontkamera kann sich ebenfalls sehen lassen. Mit 8 Megapixeln löst diese sehr hoch auf und kann es somit sehr gut mit den Konkurrenten aufnehmen. Auf der Front wurde eine Blende von f/2.4 verbaut, was ebenfalls Eindruck macht. Das langt auch für HD-Videos mit 30 FPS im „Selfie-Mode“.

Kamera-Fazit

Kommen wir nun zu den Tatsachen, denn technisch liest sich das alles sehr gut. Die Hauptkamera kann definitiv überzeugen, jedenfalls wenn ausreichend Licht da ist und wenn HDR+ eingeschaltet ist. HDR+ sorgt für deutlich mehr Details in den Bildern und es ist ein ordentlicher Unterschied, wenn es abgeschaltet wird. Die Software kann hier also Einiges rausholen. Ohne HDR+ kann das Pixel allerdings nicht mit dem Wettbewerb mithalten. Ist es eingeschaltet, kann sowohl die Bildschärfe als auch der Dynamikumfang überzeugen. Der Autofokus ist schnell und auf den Punkt, jedenfalls in den meisten Fällen. Die Software-Bildstabilisierung mag bei Videos noch Einiges rausreißen, kann aber bei schnellen Schnappschüssen nur bedingt glänzen.

Richtig schwierig wird es bei schlechtem Licht. Beim Pixel fangen die Bilder sehr schnell an zu rauschen, sobald wenig Licht zur Verfügung steht. Das sorgt dafür, dass Bilder ein wenig schlechter werden und teilweise sogar aussehen wie eine Konfettiparade. Das ist sehr schade, denn selbst bei einer Blende von f/2.0 hätte ich da mehr erwartet. Hier scheint die Software vielleicht das Problem zu sein, weil diese zu schnell am ISO-Wert schraubt. Fakt ist, der größere Sensor ist hier wenig hilfreich. Wem Aufnahmen bei schlechtem Licht egal sind, der macht jedoch nichts falsch mit der Kamera.

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Dennoch bleibt die Kamera hinter den sehr hohen Erwartungen zurück, die das gute Testergebnis von DxOMark suggeriert. Vielleicht sind die geweckten Erwartungen aber auch einfach zu hoch. Die Frontkamera macht ebenfalls sehr gute Bilder, aber hier gilt genauso: Nur bei guten Lichtverhältnissen kann die „Selfie-Cam“ überzeugen. Hier scheinen die genannten Konkurrenten des Pixel weiterhin die Nase vorne zu haben.

Akku leer? Kein Problem!

Der Akku ist natürlich auch ein extrem wichtiger Punkt an einem Smartphone, auch wenn man als Hardcore-Nutzer in der Regel sowieso nur einen Tag damit auskommt (bis auf sehr wenige Ausnahmen). Das „kleine“ Pixel kommt mit einem 2700 mAh Akku daher, der große Bruder Pixel XL verfügt über einen 3450 mAh. Das ist nicht sonderlich viel, aber auch nicht besonders wenig. Das kleine Pixel kommt problemlos über den Tag und selbst, wenn das nicht so wäre, gibt es da noch ein wirklich gelungenes Fast Charging. Laut Google könnt ihr das Pixel in nur 15 Minuten mit ausreichend Saft für ca. 7 Stunden vollknallen.

Das nenne ich mal mehr als ordentlich! Ich würde zwar bei meiner Nutzung nicht von 7 Stunden Ladung sprechen, aber einige Stunden sind in 15 Minuten schon drin.

Allein diese Möglichkeit ist großartig, vor allem unterwegs. Mal eben an eine Steckdose für ein paar Minuten und es kann direkt weitergehen. Eine Power Bank wird damit fast überflüssig. Hier liegt das Pixel definitiv weit vorne und kann auch das Galaxy S7 deutlich in den Schatten stellen. Extrem schnell ist natürlich auch der Akku vollgeladen, was mich ebenfalls überzeugt hat.

Gesamtfazit

Nun kommt die alles entscheidende Frage oder besser die Fragen. Gibt es eine Kaufempfehlung für das Google Pixel? Ist das Pixel seinen hohen Preis ab 759 € aufwärts wert?

Kaufempfehlung oder nicht?

Ich würde sagen, das Google Pixel bekommt von mir eine klare Kaufempfehlung. Das Pixel überzeugt in Sachen Leistung auf ganzer Linie. Schnelles Stock Android, starke Hardware, ein gutes Display, ein guter Akku (und Ladevorgang), eine gute Verarbeitung und ein guter Service machen das Pixel durchaus zu einem High-end-Smartphone. Natürlich gibt es schnell Updates für das eigene Smartphone, was bei anderen Herstellern ja eher nicht der Fall ist.

Ist das Pixel seinen Preis wert?

Das kann man eigentlich immer nur für sich selbst beantworten, denn jeder hat ein anderes Preis-Empfinden. Dennoch würde ich sagen, dass das Pixel sein Geld wert ist. Klar, wir reden hier über einen Preis, den sonst Apple für sein iPhone aufruft. Aber auch Samsung ruft bei einem neuen Galaxy-Modell ähnliche Preise auf und zeigt, dass es gerechtfertigt ist. Ist man natürlich nur bereit, in ein Mittelklasse-Gerät zu investieren, ist das Pixel ausgeschlossen. Anders als Samsung versucht Google aber den Preisverfall zu verhindern. Während die Preise der Galaxy Flagschiffe meist schnell fallen, ist das beim Pixel anders. Google hält den Preis wie auch Apple oben. Bei Amazon möchte Google sogar nochmal gute 50 Euro mehr haben als im eigenen Shop. Wer grundsätzlich das Budget hat und auf der Suche nach einem Flagschiff ist, macht mit dem Pixel dennoch nichts falsch und legt das Geld gut an.
Leider ist das Google Pixel nicht wasserdicht wie die Galaxy-Reihe oder das iPhone inzwischen. Ich finde, das ist zwar grundsätzlich kein Muss, aber trotzdem ist es sehr praktisch und wird eben auch vom Wettbewerb angeboten. Vielleicht folgt das in der nächsten Pixel-Version. Immerhin hat auch Apple sich viel Zeit damit gelassen.

Nun seid ihr an der Reihe: Wie findet ihr das Pixel? Oder habt ihr vielleicht sogar schon eins und könnt von euren Erfahrungen berichten? Würdet ihr euch das Pixel kaufen? Oder kann es euch nicht überzeugen? Lasst uns in den Kommentaren darüber sprechen!

Microsoft Lumia 950 – #eshättesoschönseinkönnen

Der eine oder andere mag sich schon bei der Überschrift wundern, wie ich bitte auf die Idee komme, hier über ein Gerät zu schreiben, dass nun schon einige Monate alt ist. Und ja, ihr habt ja recht, das Microsoft Lumia 950 ist nicht brandneu. Ist aber auch nicht schlimm, denn ein echter Langzeittest ist einfach nicht in wenigen Tagen oder Wochen gemacht. Und wer ein Gerät wirklich auf Herz und Nieren testen möchte, muss sich auch erst an ein paar neue Workflows gewöhnen und dem Gerät oder besser dem Betriebssystem eine echte Chance geben.

Viele viele viele Pixel – Das Display

Lumia 950 Livekacheln
Starten wir doch erstmal mit dem Display. Microsoft hat dem Lumia 950 ein großzügiges 5,2-Zoll QHD Display mit einer schicken Auflösung von 2560 x 1440 spendiert und hier alles richtig gemach. Die Pixeldichte beläuft sich beim Lumia 950 also auf 564 ppi und ist echt ordentlich.

Noch nie hat es mir so viel Spaß gemacht auf eine Windows Oberfläche zu schauen. Und ich finde, Windows 10 in QHD sieht einfach schick aus.

Da es sich um ein AMOLED-Display handelt, sind die Farben gewohnt kräftig aber nicht unnatürlich überzogen, wie man es von vielen Samsung Geräten kennt. Der Kontrast ist, einem AMOLED-Display typisch, also sehr gut und die Schwarzwerte sind großartig. Doch auch bei den Weißwerten kann das Display durchaus überzeugen.

Ein kleines Manko ist beim Display allerdings zu erkennen, es könnte etwas heller sein. Insgesamt lässt sich die Helligkeit nur unzureichend einstellen, was allerdings eher am Windows als am Display liegt. Bei Sonneneinstrahlung war das Display allerdings deutlich schlechter ablesbar als beispielsweise ein iPhone 6s im Vergleich. Im Gegenzug dazu, ist das Display gerade im Dunkeln viel zu Hell, selbst wenn man die Helligkeit ganz runter dreht. Das kann Nachts bei einem kurzen Blick aufs Display durchaus unangenehm für die Augen sein. Aber auch das ist voraussichtlich eher ein Softwarethema sollte aber wenigstens erwähnt werden.

Verarbeitung und Design

Lumia950 Tasten
Ja, hier scheiden sich natürlich die Geister. Und über Geschmack lässt sich bekanntlich auch streiten. Microsoft hat sich und sicher auch das Smartphone nicht neu Erfunden, soviel ist mal klar. Man nahm einfach das bekannte Lumia Design, welches noch von Nokia Seite her auf den Markt kam und pappte im großen und ganzen dort einfach das Microsoft Logo drauf.

Ich persönlich fand das Design auch grundsätzlich gut, aber dennoch weit weg von einem wirklich schönen Smartphone.

Das Lumia 950 ist durch das leicht kantige Design sicher auch kein Handschmeichler liegt aber besser in der Hand als man es auf den ersten Blick vermuten würde. In der Hosentasche geht es noch so gerade eben, durch das Eckige Gehäuse kann es hier oder da aber dennoch mal zwicken.

Viel interessanter ist bei einem Flagschiff aber die Verarbeitung und hier möchte ich schon mal aus der Überschrift zitieren: #eshättesoschönseinkönnen.

Also wirklich Microsoft, was habt ihr euch dabei nur gedacht? Ein „Flagschiff“ mit einem billig Kunststoffgehäuse? Warum wurde hier nicht zu dem wertigen Magnesium Material gegriffen, was sich schon beim Surface sehr gut und hochwertig anfühlt? Nein man entschied sich für günstigen Kunststoff auf der Rückseite und auch für verchromte Kunststoff Buttons, die bei meinem Gerät jedenfalls ganz schön Spiel haben und hin und her wackeln. Das sollte besser gehen oder?

Immerhin kommt auf der Front das gute Corning Gorilla Glass 3 zum Einsatz, was vor groben Kratzern schützt.

Cool ist hingegen das die Plastikrückseite des Lumia 950 immerhin bereits für das kabellose Laden vorbereitet ist. Die Dafür notwendige Ladestation muss man allerdings kaufen, da diese nicht mitgeliefert wird.

Akku – Was macht Microsoft aus 3000 mAh?

Kommen wir zum Akku, wo wir doch eben erst von kabellosem Laden gesprochen haben. Verbaut wird ein 3000 mAh Akku von Microsoft und der bringt einen über den Tag. Viel mehr würde ich von dem Akku aber auch nicht erwarten. Damit ist Microsoft weder besonders gut noch besonders schlecht, kann aber beispielsweise mit dem Asus Zenfone Max das ich vor einer Weile bereits getestet habe, auch nicht mithalten. Dennoch bietet das Lumia 950 etwas, was andere Hersteller nur selten bieten. Das sogenannte Fast Charging sorgt beim Laden per Kabel für fixes nachladen eures Akkus. Innerhalb kurzer Zeit stehen euch wieder gute 60 % des Akkus zur Verfügung, das ist schon wirklich sehr praktisch, gerade unterwegs wenn man wie ich, bspw. am Flughafen oder im Cafe nur mal eben kurz an eine Steckdose kommt. Zukunftsträchtig setzte Microsoft beim Ladekabel auch direkt auf einen USB-Typ-C-Anschluss der auch Daten sehr fix vom Gerät runter oder aufs Gerät rauf bringt. Das allerdings nur wenn ihr auch Windows Nutzer seid. Apple Mac Nutzer werden einfach nicht mehr mit einer Software versorgt, die die Bilder vom Gerät holen kann. Steckt man das Lumia an einen Mac, wird es zwar geladen, aber das war es auch. Es wird nicht als Massenspeicher angezeigt und auch sonst gibt es keine Software von Microsoft um den Datenaustausch per Kabel irgendwie möglich zu machen. Die Software gab es zwar mal, wird aber nicht mehr angeboten wie mir der Microsoft Support auf Anfrage mitteilte. Schön das Microsoft damit aber immer noch Werbung auf der eigenen Website macht #eshättesoschönseinkönnen. Es bliebe nur noch der umständliche Weg, alle Bilder ins One Drive zu verfrachten und auf diese dann vom Mac aus zugreifen zu können.

Kamera mit Zeiss Linse – Geeeeeil, oder?

Lumia 950 Back
Hui, kommen wir zu einem wirklich interessanten Teil. Die Kamera mit guten 20 Megapixeln klingt erstmal sehr geil. Eine Linse von Carl Zeiss verbauen kommt auch immer gut, also auch hier schon mal einiges richtig gemacht. Die Blende von f/1,9 macht auch einen wirklich guten Eindruck und ist verhältnismäßig Lichtstark, was ihr auch bei Aufnahmen im dunkeln merkt.

Der Autofokus arbeitet auch angenehm schnell und die optische Bildstabilisierung ist ebenfalls ganz gut. Allem in allem kann man sagen, die Kamera macht wirklich gute und knackig scharfe Bilder. Da gibt es so einige Smartphones die dagegen schlecht aussehen. Das Lumia 950 macht, wie auch die Smartphones aus dem sonnigen Cupertino, Lifebilder die quasi immer einen kleinen Film bei Fotografieren aufnehmen. Dadurch bekommt man ca. 2 Sekunden vor dem eigentlichen Bild immer ein kleines Filmchen gezeigt. Sozusagen wie das Bild entstanden ist. Das ist ein cooles Feature, nimmt aber natürlich auch Speicherplatz in Anspruch. Die Funktion kann allerdings auch deaktiviert werden.
Lumia 950 Kameraeinstellungen
Insgesamt sollte man den bequemen Automatik-Modus der Kamera eher vermeiden, denn auch wenn die Kamera grundsätzlich sehr gute Bilder machen kann, ist die Automatik doch verhältnismäßig schlecht und ihr könnt viel mehr aus den Bildern rausholen, wenn ihr eure Einstellungen selbst vornehmt.

Natürlich könnt ihr auch 4K-Videos mit dem Lumia 950 machen. Das ganze klappt auch mit 30 Frames und wie die meisten anderen Smartphones, wird auch das Lumia dabei etwas wärmer mit der Zeit. Das ist allerdings kein Grund zur Sorge. Beim Filmen in 4K solltet ihr aber besser den internen Speicher verwenden oder auf eine sehr schnelle Micro-SD-Karte setzen, denn sonst bricht die Aufnahme irgendwann ab. Nicht aus Platzmangel, sondern weil die SD-Karte beim beschreiben nicht mehr mit kommt.

Windows 10 – Das OS auf dem Smartphone das die Welt verändern sollte

Nun kommen wir zum traurigsten Teil des gesamten Tests, jedenfalls für mich.

Als ich mir das Lumia 950 zulegte hatte, hatte ich mich wieder meiner Natur als Apple Nutzer, wirklich sehr auf Windows 10 Mobile gefreut. Ich muss Microsoft lassen, das Windows 10 wirklich gut gelungen ist. Es ist performanter als alle Windows Versionen davor. Ja ich würde sogar sagen, das Arbeiten mit Windows 10 macht spaß. Natürlich hat es auch seine Tücken und einige Altlasten die Microsoft von Generation zu Generation mit sich rumschleppt, aber es ist wirklich ein gutes Betriebssystem geworden. Auf den ersten Blick machte es auch eine sehr gute Figur auf dem Smartphone, weshalb ich mich wirklich auf die Nutzung gefreut hatte.

Leider kam es anders als ich es mir vorgestellt hatte. Bevor ich nun richtig durchstarte mit dem Thema Software, möchte ich noch dazusagen, dass Microsoft mit Windows 10 Mobile ein wirklich gutes Betriebssystem erstellt hat, dass in der Theorie und manchmal auch in der Praxis wirklich genial schnell war. Windows 10 Mobile hätte ein echter Wettbewerber für iOS und auch Android werden können. Leider wird es das wohl nie werden. Denn Microsoft hat die Weiterentwicklung zu großen Teilen leider eingefroren.
Lumia 950 Gaming
Irgendwie fehlt Microsoft gefühlt der lange Atem um gegen den übermächtigen Wettbewerb durchzuhalten bzw. auch die Weitsicht im eigenen OS. Und da sind wir nun auch schon bei den Tatsachen angekommen.

Windows 10 Mobile ist ein sehr schnelles OS, leider nicht immer. Und das liegt beim Lumia 950 sicher nicht an der Hardware, denn die ist wirklich Top und bietet ausreichend Leistung.

Vermutlich liegt es auch nicht zu 100 % an Microsoft, als viel mehr an den Entwicklern von Apps selbst.
Alles was das Lumia 950 direkt an Bord hat läuft sehr schnell. Das Wechseln durch die verschiedenen Menüs geht schnell von der Hand. Anders sieht es leider bei der Nutzung von Apps aus. Abgesehen davon das es kaum Apps gibt, was aus meiner Sicht einer der Hauptgründe für den Misserfolg von Windows 10 Mobile ist, brauchen diese teilweise mehrere Gedenksekunden, um zu öffnen.

Wie gesagt, die Hardware ist das aber nicht in Schuld. Ich gehe davon aus, das die paar Apps die es für Windows 10 Mobile gibt, einfach nicht sauber Programmiert sind, denn das System kann ja durchaus auch schneller arbeiten, wie es auch hier und dort mal zeigt. Die ständigen Ladezeiten nerven aber unglaublich, und bremsen einen bei der Arbeit mit dem Gerät einfach extrem aus. Außerdem lässt es das Gerät einfach langsamer und damit schlechter erscheinen, als es der Fall ist. Das zerstört das gesamte Look and Feel und man möchte nicht mehr mit dem Gerät arbeiten. Leider hat sich das auch nach einigen Updates nicht wirklich gebessert. Hier hätte Microsoft einfach eher ein Auge auf die Entwicklung werfen müssen, ähnlich wie es Apple bei iOS Apps tut. Doch der Anreiz für Entwickler Apps für Windows 10 Mobile zu entwickeln ist fast gleich null. Die Tatsache, das Microsoft sich nun auch nicht mehr voll auf die Weiterentwicklung konzentrieren will und die geringen Stückzahlen, dürften Entwickler keinen Anreiz bieten leider. Über die Windows 10 Mobile Optik kann man sich natürlich streiten, mir persönlich gefallen die Kacheln und vor allem die Life Kacheln sehr. Bringt aber nichts, wenn die Apps nicht laufen.

Schön sein ist eben nicht alles.

Dann wären da noch die absolut unübersichtlichen Untermenüs in den Einstellungen. Einstellen kann man unglaublich viel beim Lumia 950. Leider muss man wirklich wissen wo. Bei meinem ersten Versuch alles für mich einzustellen, dachte ich, dass ja alles schön übersichtlich sei. Stimmt aber leider nicht. In beinahe jedem Menü befindet sich noch mindestens ein Untermenü mit weiteren Einstellungen, die man aber kaum wahrnimmt, da sie sich hinter schlecht zu erkennenden „Links“ befinden. Man hat das Gefühl, Microsoft wollte einfach das gewisse Einstellungen untergehen. Vor allem Datenschutz relevante Einstellungen verbergen sich hier gerne hinter besagten Links, ein Schelm wer hier böses denkt ;).
Insgesamt sind die Tiefen des Systems wirklich unübersichtlich und man muss schon genau suchen.
Lumia 950 Ladebildschirm
Dann wäre da noch die Schriftgröße. Ein Display mit 5,2-Zoll und einer QHD-Auflösung bietet unglaublich viel Platz für den Content. Microsoft scheint allerdings zu glauben, das Riesen Schriften die Lesbarkeit stark verbessern. Das führt leider dazu, dass man nicht viel von dem großen Display hat, denn der Platz wird einfach verschwendet. Zwar kann man hier einige Einstellungen zur Schriftgröße machen, aber das wird von einigen Apps konsequent ignoriert und so bekommt man oft nur wenig Content auf dem schönen Display zu sehen und muss eigentlich immer viel hin und her Scrollen. Ich fand das wirklich unangenehm und zum Arbeiten einfach ungünstig. Ich nutze mein Smartphone viel zum Arbeiten und war verwundert, wie viele Apps im Vergleich zu iOS oder Android ganz anders ausgesehen haben. Viele Apps rufen im Hintergrund eigentlich nur die Mobile Website auf, anstatt tatsächlich eine App zu sein. Wenn dann die Mobile Website schlecht in den Ladezeiten ist, sieht das dementsprechend auch in der vermeintlichen App aus. Insgesamt wird man eigentlich ständig in der Nutzung ausgebremst und das leider unnötig #eshättesoschönseinkönnen.

Fazit

Leider, und das meine ich ernst, hat Microsoft es mit Lumia 950 nicht geschafft mich und viele andere zu überzeugen. Das Betriebssystem ist leider nicht zu Ende gedacht, dass war ja bereits kurz nach dem Unboxing meine Befürchtung und auch wenn ich mir wirklich mühe gegeben habe meinen Workflow auf das Gerät anzupassen und das nun über mehrere Monate hinweg. Die tiefen des Systems sind unübersichtlich, die Apps nicht ausgereift, nichtmal die eigenen Microsoft Apps wie Outlook haben den vollen Funktionsumfang. Das verwundert doch sehr, denn man sollte doch meinen, dass die eigenen Apps wenigstens den gleichen, wenn nicht sogar mehr zu bieten haben, als die iOS oder Android Versionen.

Die Ladezeiten der Apps schaffen einen einfach und machen das gesamte gute Gefühl kaputt. Das größte Problem ist aber mit Sicherheit der Mangel an Apps. Und das ist ein Rattenschwanz. Mal ganz unabhängig davon, dass Microsoft hier eh nicht mehr viel oder nicht mehr in vollem Umfang weiterentwickelt. Auch als das noch anders gewesen ist, gab es für Entwickler keinen Anreiz zum Entwickeln, weil es zu wenig Nutzer gab. Nutzer wollen aber auch kein Betriebssystem auf ihrem Smartphone, dass keine Apps hat. Microsoft wollte den Entwicklern eigentlich einen Anreiz schaffen, indem es möglich sein sollte, dass man Android oder iOS Apps, mit sehr wenig aufwand auf Windows 10 zu portieren. Leider wurde auch die Entwicklung dieses Tools eingefroren. Das machte wiedermal eine gute Idee zunichte, die in meinen Augen Potenzial hatte. Die Universal Apps sind noch lange kein echter Desktop Ersatz und es gibt auch noch zu wenige. Dabei hat auch diese Idee wirklich viel Potenzial und soll ja wohl auch gerade für den Business Bereich weiterentwickelt werden. Aber hier passiert einfach zu wenig. Gefühlt geht es da nicht voran #eshättesoschönseinkönnen.

Ich hatte wirklich gehofft das Windows 10 Mobile auf dem Lumia 950 besser gewesen wäre – besser als die Vorgänger und es wirkte ja auch erst so. Ich habe wirklich Geduld gehabt, doch leider waren in mehreren Monaten testen auch durch verschiedene Updates, kaum echte Verbesserungen zu spüren.
Ein Microsoft, das sich inzwischen so innovativ zeigt, und das glaube ich auch wirklich inzwischen ist, setzt leider zu langsam zu wenig bis zum Ende um, von dem was angekündigt wird. Sollte Microsoft sich hier irgendwann noch einmal offensiver gegen iOS und Android aufstellen, könnte es allerdings wirklich eine alternative sein. Aktuell halte ich das Lumia 950 für ein gutes Smartphone, das leider in vielerlei Hinsicht nicht zu Ende gedacht wurde und weit hinter seinen eigentlichen Möglichkeiten zurück bleibt. Zur wirklichen Arbeit taugt es leider nicht. Wem die Geschwindigkeit beim Laden von Apps und das Fehlen von Apps egal ist, der kann hier aber ein Gerät mit starker Hardware für einen ganz kleinen Kurs bekommen.

Habt ihr auch schon Erfahrungen mit Windows 10 Mobile gemacht? Was haltet ihr vom Windows 10 Mobile? Hat es Zukunft? Sollte Microsoft hier einfach mehr Gas geben und die guten Ideen einfach mal mit mehr Elan umsetzen? Ich bin gespannt auf eure Meinung!

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