Vor drei Jahren sah sich Huawei, konfrontiert mit rigorosen US-Sanktionen, genötigt, seine Tochterfirma Honor zu veräußern. In der Zwischenzeit avancierte Honor zum Primus auf Chinas Smartphone-Markt und verzeichnet rasante Zuwächse, auch in Europa. Der anvisierte Börsengang markiert nun den nächsten Meilenstein in diesem Triumphzug.

Honor, im November 2020 an ein Syndikat aus 30 Firmen abgetreten, sollte vor den gravierenden Auswirkungen der US-Sanktionen auf Huawei bewahrt werden. Diese Restriktionen hatten binnen kürzester Zeit Huaweis Marktpräsenz drastisch schrumpfen lassen, da der Konzern fortan weder Smartphones mit modernsten Qualcomm-Chipsätzen, 5G-Modems noch Google-Services offerieren konnte.

Im dritten Quartal des Jahres 2023 hat Honor in China mehr Mobiltelefone verkauft als jegliche Konkurrenz, gemäß einer Studie von Canalys. Mit einem Verkaufsvolumen von 11,8 Millionen Geräten und einem Marktanteil von 18 Prozent konnte Honor knapp die Rivalen Oppo, Apple und Vivo überflügeln und übertraf Xiaomi um stolze 2,7 Millionen Einheiten.

Auch auf europäischem Boden zeichnet sich Honor durch Erfolge aus. Im selben Quartal war Honor das einzige Unternehmen unter den fünf führenden Smartphone-Produzenten, das ein Umsatzwachstum verzeichnete, während Marken wie Apple, Samsung und Xiaomi einen Rückgang in den Verkaufszahlen gegenüber dem Vorjahr hinnehmen mussten. Drei Jahre nach der Loslösung von Huawei, strebt Honor nun nach einem neuen Höhepunkt: dem Gang an die Börse. Am Mittwoch gab das Unternehmen offiziell bekannt, dass ein Börsengang, ein sogenanntes Initial Public Offering, in Planung ist. Allerdings bleiben Details wie der Zeitpunkt des Börsengangs oder die Wahl der Börse noch im Dunkeln. Durch den Börsengang könnte Huawei theoretisch ermöglicht werden, einen Teil von Honor wieder in seinen Besitz zu bringen.

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