„Wir werden neue Smartphones nur noch dann veröffentlichen, wenn es notwendig ist“ Mit diesen Worten und vielen weiteren gab LG einen Strategiewechsel bekannt, der auch bedeutet, dass es dieses Jahr kein „neues“ Flaggschiff Smartphone, also kein G7 geben wird. Doch was genau meint LG damit und vor allem, ist das sinnvoll?
Kein LG G7 dieses Jahr
LG hatte bereits auf der CES dieses Jahr in Las Vegas bekannt gegeben, dass man einen Strategiewechsel vornimmt und davon auch aktuell in der Entwicklung befindliche Smartphones betroffen sind. Grund dafür dürften die verhältnismäßig geringen Absätze sein. Das hingegen liegt aber weniger an schlechten Smartphones als mehr an schlechtem Timing. Das LG G6 war ein sehr gutes Smartphone, aber nicht „DAS“ Smartphone. Das V30 hingegen war genau das, worauf alle gewartet haben. Das Interesse war extrem hoch und viele Tester waren durchaus begeistert.
Hands On LG V30
Aber dann ist da die Sache mit dem Timing. LG stellte das V30 vor und beim Preis kamen direkt die ersten Interessenten ins Stocken. 899 Euro sollte das V30 zum Marktstart kosten, das war mal eine Ansage – schließlich bekam man zu diesem Zeitpunkt das Galaxy S8 schon für deutlich weniger Geld. Dann ist da noch das Timing. Nachdem das Gerät vorgestellt wurde, vergingen sage und schreibe 4 Monate bis zum Liefertermin und dann war das Gerät nicht einmal überall verfügbar, sondern nur bei bestimmten Partnern. Das kann man machen, wenn man Apple heißt, aber nicht als LG.
Alles in allem sorgte das für geringere Absätze als nötig und es macht deutlich, warum LG nun die Notbremse zieht und die aktuelle Strategie überdenkt.
Das heißt vor allem, dass es dieses Jahr kein LG G7 geben wird. Die Entwicklung wurde kürzlich eingestellt, wie LG bekannt gegeben hat. Das bedeutet aber nicht, das wir dieses Jahr ganz auf Geräte verzichten müssen.
Produktpflege statt Neuentwicklung
Die neue Strategie von LG sieht nun vor, nicht immer neue Geräte auf den Markt zu schmeißen, sondern auch bestehende und vor allem gute Smartphones weiterzuentwickeln. Das ist auch eine gute Nachricht für alle V30 Fans. Denn genau dieses Smartphone soll in diesem Jahr als weiterentwickelte und bessere Version das Licht der Welt erblicken. Darauf müssen Fans des Handsets auch gar nicht mehr lange warten. Schon auf dem MWC 2018 soll eine verbesserte Version vorgestellt werden, wie jüngst durchgesickert ist und inzwischen auch von LG bestätigt wurde.
Ob das neue Smartphone dann immer noch V30 heißen wird oder aber einen komplett neuen Namen bekommt, ist noch nicht klar. Sicher ist aber, dass sich wie auch beim Huawei Mate 10 Pro (Hier geht es zum Test: Review Huawei Mate 10 Pro) alles um KI-Unterstützung drehen soll. Das verbesserte Modell soll also intelligenter werden und den Nutzer so mehr im Alltag unterstützen. In welchen Bereichen und wie stark ist allerdings noch nicht offiziell bekannt.
LG profitiert von Zusammenarbeit mit Google
Bekanntermaßen arbeitet LG beim Pixel 2 XL mit Google zusammen und wie es scheint, wird auch das neue V30 von dieser Zusammenarbeit profitieren. So soll die KI Gerüchten zufolge, wie auch beim Mate 10 Pro, auf die Kamera Einfluss nehmen. Das Fotostudio soll hingegen sehr eng mit dem Google Assistant verzahnt werden. Angeblich soll es 32 LG-exklusive Sprachbefehle für den Google Assistant geben. Doch nicht nur das LG V30+, wie es vielleicht heißen könnte, soll die neuen Features bekommen. Auch ältere Modelle sollen per Software Update in den Genuss neuer Funktionen kommen. Das Ziel der neuen Strategie ist weniger, neue Smartphones zu entwerfen, als viel mehr, die bestehenden guten Geräte besser und länger zu supporten. Diesen Schritt würde ich sehr begrüßen, scheint doch der Wettbewerb zwischen den Herstellern inzwischen ein wenig konfus zu werden.
Unternehmen wie Samsung, Huawei, Honor und einige weitere führen inzwischen eine riesige Produktpalette mit nahezu gleichen Modellen. Diese können vom Endverbraucher kaum noch unterschieden werden. Dafür werden die Geräte meist nicht mehr oder kaum noch mit Updates versorgt. Wenn Updates kommen, dann extrem verzögert. Für den Kunden ist das aus meiner Sicht ein Nachteil. Ich bin gespannt, wie LG mit der neuen Strategie fahren wird.
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Was meint ihr zu diesem Schritt?
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