Samsung stellte am 2. August sein neues Phablet mit dem Namen Galaxy Note 7 in New York vor. Nach gut einem Jahr Phablet Abstinenz seitens Samsung, war die Presse – nein, die ganze Welt gespannt wie ein Flitzebogen, was Samsung da wohl auf die Welt loslassen würde. Klar war nur, es würde natürlich Highend sein und das vermutlich beste Phablet der Welt werden.

Klingt es zu ironisch?

Ok, ok – Ich gebe zu, ich bin kein sonderlicher Fan von Phablets und dabei ist mir auch recht egal von welchem Hersteller sie kommen. Das um Samsung derweil ein genauso großes „TamTam“ gemacht wird wie um Apple, und das bei Samsung aber in Ordnung ist und bei Apple nicht nervt auch irgendwie, aber bleiben wir sachlich und schauen mal, was Samsung da denn nun wirklich auf den Markt geschmissen hat.

Ich verspreche, ich versuche objektiv zu bewerten. Aber ich musste das einfach mal los werden.

Samsung Galaxy Note 7 – Es kommt auch auf die äußeren Werte an

Soll doch mal jemand sagen, es käme nicht auf das Äußere an, bei einem Smartphone kommt es sehr wohl darauf an. Immerhin sollte ein Gerät für lockere 729 Euro auch gefallen und nicht nur Leistung satt haben.

Kommen wir also zu den Maßen, denn die sind gerade bei einem Phablet sehr interessant, wie ich finde. So ein großes Gerät will ja auch irgendwie noch in der Hosentasche untergebracht werden. Wir haben eine Höhe von 153,5 mm (S7 edge 150,9 mm) eine Breite von 73,9 mm (S7 edge 72,6 mm) und eine Dicke von 7,9 mm (S7 edge 7,7 mm). Dazu ein Gewicht von 169 g (S7 edge 157 g). Was fällt auf? Genau, anders als man es von einem Phablet erwartet, ist es gar nicht viel größer als das aktuelle Galaxy S7 edge von Samsung. Es ist nur geringfügig größer in den Außenmaßen und auch das Gewicht ist nicht viel höher. Somit passt es sicher schon mal gut in die Hosentasche, aber ist es dann überhaupt ein Phablet? Naja, es geht so, denn das edge kommt mit einem 5,5-zoll Display daher und das neue Galaxy Note 7 mit einem 5,67-zoll Display. Wir reden hier also von gerademal 0,44 cm mehr Displayfläche in der diagonalen. Das ist jetzt nicht wirklich viel. In Anbetracht der Tatsache, dass es das edge bereits für unter 570 € gibt, oder alternativ zum nahezu gleichen Preis gleich mit der VR-Brille, stellt sich zurecht die Frage, ob sich das Galaxy Note 7 wirklich loht. Tatsache ist, dass auch die Auflösung identisch ist, das Display des kleineren Bruders des Note 7 aber durch die etwas geringere Größe etwas schärfer sein wird.

Nicht das ich glauben würde man könnte das noch mit bloßem Auge erkennen, aber ich möchte es wenigstens erwähnen.

Hardware Vergleich: S7 edge vs Galaxy Note 7

Die Unterschiede zwischen den beiden Geräten sind eher gering, von ein paar Feinheiten mal ganz abgesehen. Auffällig ist natürlich der Unterschied bei der Displaygröße, sowie die Größe des internen Speichers. Kommt das Galaxy S7 edge bereits ab 32 GB daher, gibt es das Galaxy Note 7 lediglich in einer Größe, mit 64 Gb. Auffällig ist auch, dass überraschenderweise der Akku des Galaxy Note 7 etwas kleiner ist, als der des S7 edge. Insgesamt fehlen dem Note 7 allerdings nur 100 mAh, was vermutlich zu vertreten ist und durch die sehr kompakte Bauweise bedingt ist. Samsung gibt dazu zwar keine genauen Auskünfte, allerdings ist davon auszugehen, dass der S-Pen des Galaxy Note 7 für den Verlust der 100 mAh verantwortlich ist, da dieser ja ebenfalls im Gehäuse untergebracht werden musste.

News: Samsung ruft Galaxy Note 7 wegen Akkuproblemen zurück
Hier noch kurz ein paar breaking News zum Galaxy Note 7. Samsung hat aktuell die Lieferung eingestellt. Grund dafür ist, dass bisher 35 Fälle bekannt geworden sind, in denen das Note 7 explodierte, was auf ein Akku Problem zurückzuführen ist, wie Samsung in einer Pressemitteilung selbst einräumt. Geräte von Nutzern sollen nun schnellstmöglich gegen andere ausgetauscht werden. Hier geht es zur originalen Meldung von Samsung: Samsung Newsroom

Weiter im Hardware Text
Die restliche Hardware kann sich selbstverständlich sehen lassen, genau wie die des „kleinen“ Bruders. Denn hier greift Samsung auf den gleichen Leistungsstarken hauseigenen Exynos-8890-Prozessor wobei es sich um einen Octa-Core-Prozessor handelt, der natürlich auf eine 64-Bit-Technologie setzt. Unterschied ist hier allerdings, dass interessanterweise das Galaxy S7 edge einen etwas höheren Takt zu haben scheint. 2,6 GHz im Vergleich zu 2,3 GHz im Galaxy Note 7. Einen Grund für den Taktunterschied konnte ich bisher leider nicht herausfinden, eine Möglichkeit wäre hier natürlich das Thema Akkulaufzeit. Denn das größere Display und die fehlenden 100 mAh wollen vermutlich kompensiert werden. Auffällig ist auch, dass das Galaxy Note 7 anders als der kleine Bruder, dass erste Samsung Gerät mit USB-Typ-C ist. Eine weitere Besonderheit ist noch der neue Iris-Scanner der von vielen als totale Neuheit gefeiert wird. Ist allerdings keine Erfindung von Samsung und Microsoft hatte das ganze schon vor gut einem Jahr im Lumia 950 verbaut und kombinierte es mit „Windows Hello“. Dennoch ist es natürlich ein ziemlich cooles Feature, auch wenn es etwas langsamer ist, als der Fingerabdruck-Sensor der natürlich ebenfalls an Bord ist.

Verarbeitung – Flagschiffe müssen sich auch so anfühlen

Wer kürzlich vielleicht meinen Ausführlichen Test zum Microsoft Lumia 950 gelesen hat, wird gesehen haben, dass leider nicht jedes „Flagschiff“ sich auch so anfühlt. Dabei ist das bei Preisen über 700 Euro durchaus wichtig, wie ich finde.

Kommen wir aber auch hier zurück zum Samsung Galaxy Note 7 und schauen uns mal an, wie es verarbeitet ist.

Hier setzt Samsung auch wieder auf hochwertige Verarbeitung. Auf der Front und Rückseite kommt Glas zum Einsatz, was zwar für extrem viele Fingerabdrücke sorgt aber sich natürlich Edel anfühlt. Eingerahmt wird das Ganze von einem dünnen Aluminium Rahmen, der ebenfalls einen sehr hochwertigen Eindruck macht. Anders als beim kleinen Bruder, fühlt sich das Note 7 sogar noch etwas besser in der Hand an. Grund dafür dürften die sehr weich gestalteten Übergänge, zwischen Glas und Alu-Rahmen sein. Das Note 7 ist auf der Rückseite noch stärker abgerundet als der kleine Bruder, was irgendwie noch angenehmer ist. Das leicht höhere Gewicht lässt das Gerät noch etwas hochwertiger wirken. Hier hat Samsung also einen wirklich guten Job gemacht. Lediglich ein bekanntes Problem hat weiterhin bestand, der eine oder andere im Netz berichtet davon, etwas wackeligen Knöpfen für Laut & Leise sowie den Power-Button zu haben.

Lohnt sich der Wechsel auf ein Galaxy Note 7?

Hier kann man sich natürlich drüber streiten, ob es sich wirklich lohnt ein Note 7 zu kaufen, vor allem wenn man vielleicht schon ein Galaxy S7 edge besitzt oder aber mit dem Gedanken spielt, sich eines von beidem zuzulegen. Betrachtet man mal die harten Fakten der beiden Geräte, bin ich persönlich der Meinung, dass man vom Note 7 keinen wirklichen Mehrwert zu erwarten hat und der aktuelle Aufpreis in keinster Weise gerechtfertigt ist.

Wer natürlich unbedingt mit einem Stylus auf dem „kleinen“ Display herum Malen möchte, der ist beim Note 7 vermutlich richtig. Ich glaube aber, dass ein Stylus erst ab mindestens 7 oder 8 Zoll wirklich Sinn macht. Daher sehe ich diesen nicht als echten Mehrwert an. Mit dem Galaxy edge 7 ist man dann schon deutlich besser beraten. Denn man bekommt ein etwas kompakteres Gerät, welches deutlich günstiger ist und die gleiche Leistung bietet.

Was meint ihr? Findet ihr das es sich lohnt ein Note 7 zu kaufen? Oder habt ihr vielleicht schon eines und könnt hier berichten? Ich bin gespannt auf eure Meinung.

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