Das war die WWDC 2018 – iOS 12

Das war die WWDC 2018 – iOS 12

Wie in jedem Jahr hat natürlich auch heute Apples Entwicklerkonferenz WWDC stattgefunden. Diese wird jedes Jahr live übertragen und ich habe für euch fleißig mitgeschrieben. Der eine oder andere folgte mir bereits auf Twitter um alle Nachrichten mitzubekommen, aber ich schreibe euch hier noch mal die wichtigsten Details der WWDC 2018 zusammen. Wichtig dabei, es handelt sich um eine Entwickler Keynote, also werdet ihr keine neue Hardware finden, denn neben iOS 12 wurde auch das neue watchOS, tvOS und macOS vorgestellt. Aber eins nach dem anderen.

iOS 12

iOS 12 wird bereits jetzt sehnsüchtig von vielen erwartet. Von den meisten aber nicht aufgrund von vielen tollen neuen Features, sondern weil iOS 11 weit hinter den Erwartungen der Nutzer zurückgeblieben ist. Die Performance von iOS 11 war gelinde gesagt nicht gerade gut. Inzwischen nach einigen Updates geht es nun, aber dennoch könnte es besser sein. Grund genug für Apple alle großen neuen Features auf iOS 13 zu verschieben und bei iOS 12 den Hauptfokus auf Stabilität und Geschwindigkeit zu legen.

Vorweg sei gesagt, iOS 12 unterstützt bis zur Produktlinie aus 2013 also beispielsweise dem iPhone 5s alle Apple-Geräte, was wirklich beachtlich ist. Und auch iOS 12 wird auf den gleichen Geräten weiterlaufen, was ich sehr begrüße und bemerkenswert finde.

iOS 12 wird schneller

iOS-12-Prozessor
Um dem neuen iOS 12 Beine zu machen, ändert Apple einige tief greifende Dinge im System. So werden z. B. die Prozessoren in Zukunft anders angesprochen. Normalerweise takten diese bei bedarf langsam immer etwas höher, bis sie die maximale Leistung erreichen. Bis dahin ist aber teilweise die maximale Leistung nicht mehr erforderlich und sie takten wieder runter. In Zukunft wird der Takt sprunghaft schnell erhöht, genau zu dem Zeitpunkt, wo Leistung gebraucht wird, und wird dann genauso schnell wieder zurückgefahren, wenn die Leistung nicht mehr nötig ist. Das hat gleich zwei Vorteile. Zum einen ist immer Leistung da, wenn man sie braucht, was iOS schneller werden lässt. Zum anderen soll das den Akkuverbrauch reduzieren. Klingt nach einer cleveren Lösung, die da ausgedacht wurde, ob das wirklich funktioniert wird sich dann zeigen. Apple sprach auf der Keynote teilweise von einer Verdopplung der Geschwindigkeit von einzelnen Bereichen im iOS und insgesamt von einer Geschwindigkeitszunahme von ca. 80 %. Das ist schon mal eine ordentliche Ansage!

Integration von AR

iOS-12-AR
Auch AR soll noch viel stärker in iOS 12 integriert werden und vor allem sollen AR Funktionen aus viel mehr Apps heraus erreichbar sein. In der Messaging App zum Beispiel aber noch in vielen mehr. So gibt es die neue Measure App, mit der ihr zum Beispiel ausmessen könnt, wie groß euer Schrank im Wohnzimmer ist. Oder der Kofferraum eures Autos. Und das ganz ohne einen Zollstock oder ein Maßband zur Hand zu haben. Auch hier macht es AR möglich Entfernungen zu messen und Größen zu messen. Finde ich wirklich richtig praktisch. Auch wenn es vergleichbare Apps bereits im App Store gibt, die werbefrei dann aber meist kostenpflichtig sind.
LEGO-AR
Auch LEGO hat nun AR für sich entdeckt und nimmt eure Kinder mit in eine spannende neue LEGO Welt. Nach dem Bau eines LEGO Hauses z. B. entsteht um das Gebäude eine AR Welt, die vom Kind selbst gestaltet werden kann. Um das echte Haus entstehen so Straßenzüge und weitere LEGO bauten inkl. Figuren und Fahrzeuge, die sich in der Welt bewegen. Euer Kind oder großes Kind 🙂 kann dann selbst Fahrzeuge hinzufügen und die eine Geschichte in der virtuellen Welt spielen, sie sich komplett um das echte LEGO-Bauwerk rankt.

Neues für die Fotos App


Die Fotos App bekommt auch wieder ein paar neue Features wie eigentlich in allen letzten iOS Updates. So kann euer iPhone Momente jetzt noch besser erkennen und zusammenstellen für euch. Und es gibt einen neuen Bereich, der „Für Dich“ heißt. Dort werden beispielsweise Bilder zusammengefasst, auf denen du zusammen mit Freunden auf einem Event gewesen bist. Wenn du möchtest kannst du die gesammelten Bilder vom Event dann auch direkt mit deinen Freunden teilen, die von deinem iPhone auch erkannt werden und direkt vorgeschlagen werden. Das Praktische, wenn du besagte Bilder mit deinen Freunden teilst, können sie ihre eigenen Bilder ebenfalls direkt mitteilen, wenn sie das wollen. Und habt ihr alle Bilder vom Event zusammen und könnt sie euch gemeinsam ansehen. Etwas Spooky aber auch irgendwie cool. Bei den meisten könnte das jedenfalls hierzulande aber schon daran scheitern, das nicht jeder im Freundeskreis ein iPhone haben wird.

Siri lernt dazu

Siri-Shortcodes
Auch Siri bekommt einige Updates dazu und soll so deutlich smarter werden. Für Entwickler gibt es nun die Möglichkeit sogenannte Siri Shortcodes zu erstellen. Dadurch ist es möglich Siri weiterführende Informationen aus einer App zu geben. Somit kann Siri Dinge für euch in anderen Apps ausführen und das auch vollautomatisch wenn gewünscht. Siri Suggest gibt euch nützliche Infos, wenn ihr sie braucht. Und das praktische, Shortcodes können nicht nur von Entwicklern erstellt werden. Mit der Shortcodes App könnt ihr selbst welche anlegen. So könnt ihr zum Beispiel einen Shortcode erstellen, der, wenn ihr auf dem Weg nach Hause seid, für euch schon einmal die Temperatur zu Hause so regelt, wie ihr sie gerne habt, das Licht euren Wünschen entsprechend einstellt und euren Lieblingsradiosender startet. All das passiert mit einem Kommando an Siri und wahlweise sicher noch ein paar mehr. Auch sehr interessant, ich bin gespannt ob und wie gut das im Alltag wirklich funktioniert.

Neuer Anstrich für Apps


Einige Apps bekommen auch ein neues Design. Teilweise ist das auch sehr überfällig. Aus iBooks wird nun Apple Books und der Apple Books Store bekommt ein neues Design und soll nun aufgeräumter sein. Die Apple-Aktien App bekommt ebenfalls ein neues Design, auch wenn das für die meisten von euch sicher uninteressant ist.

Neue Features in iOS 12

Neben den neuen Siri Funktionen und den Shortcodes wurde iOS 12 aber noch etwas Kleines an neuen Funktionen spendiert. Die „Bitte nicht stören“ Funktion kennt ihr sicherlich schon. Ist diese nun aktiviert, leuchtet das Display aber gar nicht mehr auf. Nachrichten werden nur noch als Info mit grauer Schrift auf schwarzem Hintergrund angezeigt, selbst wenn ihr kurz auf das Display Tipps, um auf die Uhr zu schauen. So kommt ihr gar nicht erst in Versuchung euch die Meldungen durchzulesen, denn ihr bekommt nur die Info, das Nachrichten da sind, seht aber nicht welche.
Apple Nicht stören
Auch könnt ihr nun beispielsweise vor einem Meeting genau festlegen, wie lange „Nicht stören“ aktiv sein soll und dann von selbst wieder ausgeschaltet werden soll. Auch könnt ihr diese Automatik an einen Ort knüpfen. So könnt ihr z. B. einstellen, wenn ihr die Arbeit verlasst, soll „Nicht stören“ deaktiviert werden. Recht praktisch, oder?

Sehr freuen wird euch auch das die Benachrichtigungen auf dem Lockscreen endlich aufgeräumt werden. Benachrichtigungen werden nun nach Apps sortiert gesammelt. Habt ihr also 10 Nachrichten von Twitter bekommen, werden diese alle zusammengesammelt angezeigt. Mit einem Touch darauf könnt ihr euch alle Nachrichten im Detail ansehen, wenn ihr wollt. Oder ihr könnt auch einfach alle mit einem Wisch löschen. Eine in meinen Augen schon lange überfällige Funktion.

Da Apple sich immer sorgen um eure Gesundheit macht und das alle ständig an den kleinen Displays hängen, bekommt ihr in iOS 12 nun angezeigt, wie lange ihr denn so immer an eurem Display hängt. Ihr bekommt darüber hinaus auch angezeigt, wie lange ihr so in welcher App unterwegs seid. Eltern wird es freuen, nun auch mehr Kontrolle ausüben zu können. So können Eltern für die Kinder zum oder wahlweise natürlich auch für sich selbst Zeitlimits erstellen für einzelne Apps. Ist das Zeitlimit erreicht, gibt es entweder eine Warnung, oder aber die App kann nicht mehr genutzt werden.
App Limit

Neue Animoji und Mimojis

Mimoji
Auch neu in iOS 12 sind 3 neue Animojis, die es nun zur Auswahl gibt. Sehr wichtig, euer iPhone erkennt nun, auch wenn ihr die Zunge rausstreckt und natürlich können eure Animojis das nun auch.
Neben den Animojis kommen nun ganz neu die Mimojis hinzu. Das sind Figuren, die ihr aussehen lassen, könnt wie euch selbst, oder wie ihr eben gerne aussehen wollt. Sozusagen lustige kleine Avatare von euch. Diese können wie auch die Animojis eure Bewegungen und eure Mimik nachmachen. Wie wichtige eine solche Funktion ist, möchte ich nicht beurteilen, es scheint aber die Nachfrage danach zu geben. Und ich sehe schon jetzt die App Bitmoji sterben.

Facetime und iMessage

Facetime
Während iMessage nun die neuen Animoji und Mimojis bekommen hat, die ihr in Videos auch euch selbst auf den Kopf setzen, könnt in iMessage gibt es auch ein Update für Facetime. Mit Facetime könnt ihr nun Gruppengespräche mit bis zu 32 Teilnehmern führen. Das sah ziemlich gut aus und wirkte auch recht flüssig. Wir werden sehen, wie gut es in der realen Welt laufen wird.
Das waren auch erst mal alle wichtigen Neuerungen für iOS 12 und mit diesem Teil zur WWDC 2018. Was meint ihr zum neuen iOS 12 und den enthaltenen Features? Lasst uns gerne in den Kommentaren darüber diskutieren. Ich bin gespannt, wie ihr das seht.

iBoot Leak bereitet Apple doch Kopfschmerzen

Kürzlich wurde Apples iBoot Code geleakt und scheint sich seither rasend schnell zu verbreiten. Bei iBoot handelt es sich um das „Kernsystem“ von Apples geschlossenem iOS und sorgt, vereinfacht gesagt, dafür, dass keine Manipulationen am iOS durchgeführt werden können. Grundsätzlich soll iBoot verhindern, dass iOS von anderen nicht Befugten angepasst werden kann. Besagter Code wurde anscheinend von einem Praktikanten online veröffentlicht und verbreitet sich seither.

Kunden nicht in Gefahr

Wie Apple kurz nach dem Leak bekannt gegeben hat, sollen Kunden sich keine Sorgen bzgl. des veröffentlichten Codes machen müssen. Dieser enthält natürlich keine personenbezogenen Daten, war bisher aber ein streng gehütetes Geheimnis, da iBoot unter anderem auch das sogenannte Jailbreak verhindern soll, also das Installieren von modifizierten iOS-Versionen. Kurz nach dem Leak wurde auch direkt der Schuldige gefunden, wie es scheint. Ein Praktikant von Apple soll den Code veröffentlicht haben, um damit Freunden aus der Jailbreak-Szene zu helfen. Auch wenn der Praktikant damit vermutlich keinen Schaden anrichten wollte, zieht das Ganze nun immer größere Kreise.

Apple selbst gibt an das man selbst nicht besorgt sei, doch die aktuellen Reaktionen von Apple lassen Schlüsse darauf zu, das Apple sich doch mehr Sorgen wegen des Leaks macht, als man offiziell zugeben will.

Apple bittet um Stilllegung des Github Fork Systems

Auch wenn der „originale“ Leak auf Github bereits gelöscht wurde, verbreitet sich der Code weiter. Grund dafür ist Githubs Fork System, welches Kopien eines Codes zur Modifikation zulässt, um den originalen Code nicht direkt anpassen zu müssen. Was für Entwickler sehr praktisch ist, entwickelt sich durch unzählige Kopien nun zum Problem für den Technik-Riesen aus Cupertino. Mehr als 200 Löschanträge soll Apple bei Github bereits eingereicht haben. Die Löschung kann Apple verlangen, da sie der Urheber des Codes sind. Die Menge der Anträge macht aber auch direkt klar, dass noch lange kein Ende in Sicht ist. Apple kommt beim Löschanträge-Stellen inzwischen auch schon gar nicht mehr hinterher und bittet Github sogar darum, das Fork System zu deaktivieren, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.

Was bedeutet der Leak für die Kunden?

Aktuell bedeutet der Leak erstmal nichts für Kunden von Apple. Allerdings ist ein wichtiges Kernsystem nun aufgedeckt worden und das ruft natürlich Hacker und die Jailbreak-Szene auf den Plan. Sicherlich werden viele nun nach Lücken im System suchen, um einen Zugang zu sonst sehr verschlossenen iOS zu finden. Vorstellbar ist, dass Apple zukünftig eine modifizierte iBoot-Version nutzt, um dieses Problem zu umgehen. Es wird spannend bleiben, ob es Hacker oder auch die Jailbreak-Community nun schaffen werden, eine Hintertür für sich zu finden. Denkbar ist natürlich auch, dass iOS weiterhin für Außenstehende verschlossen bleibt. Das wird allerdings die Zukunft zeigen. Es bleibt weiter spannend und fraglich, ob Apple in der Lage sein wird, die Verbreitung zu stoppen. Denn wir alle kennen es: Was einmal im Internet ist, bleibt auch für immer im Internet.

Google Pixel, der iPhone 7 Killer – oder?

Gestern war es so weit: Mit dem Hashtag #MadeByGoogle haben die Jungs und Mädels aus Mountain View ihre erste eigene Smartphone Hardware vorgestellt. Das Google Pixel Smartphone hat gestern offiziell das Licht der Welt erblickt oder besser gesagt andersherum, denn eigentlich wurde alles schon vorher geleakt. Dennoch möchte ich kurz ein kleines Recap über die gestrige Keynote zum Google Pixel für euch verfassen und euch auf den neusten Stand bringen.

Google Pixel – Das neue iPhone ist geboren *hust*

google-pixelaussen
Darf ich sowas schreiben? Ich weiß, als Apple-Nutzer stehe ich vermutlich weit oben, wenn es um so kleine Sticheleien geht. Aber auch Google ließ es sich gestern nicht nehmen, ein wenig auf den Wettbewerber einzugehen. Machen ja inzwischen irgendwie alle und ich persönlich finde es immer sehr amüsant – und das, obwohl ich Apple-Nutzer bin.

Aber kommen wir direkt zurück zum Wesentlichen. Starten möchte ich gerne mit den äußeren Werten des neuen Pixel.

Verpackt wird die Hardware des ersten eigenen Google Smartphones in einem Aluminium Unibody Gehäuse, welches es in zwei verschiedenen Größen gibt. Bedeutet natürlich auch, dass der Akku nicht auswechselbar ist. Ihr könnt euch zwischen 5-Zoll und 5,5-Zoll entscheiden.

Farblich könnt ihr zwischen einem matten Schwarz (wird von Google aber Anthrazit genannt) und Silber wählen. Als Special Edition gibt es auch noch Blau zur Auswahl, was aktuell aber nicht vorbestellbar ist.

Von vorne erinnert das Google Pixel stark an ein iPhone und auch die Rückseite weist ein paar, sicher zufällige, Ähnlichkeiten auf. Auf der Rückseite ist ein Fingerabdrucksensor verbaut, der von Glas umschlossen ist. Hier konnte man sich wohl nicht auf ein Material einigen. Auf den Bildern sieht es aber ok aus. Ich bin gespannt, welchen Eindruck das Ganze macht, wenn man es in der Hand hält. Natürlich findet sich auf der Rückseite auch die Hauptkamera, die Google selbst als die am besten bewertete Kamera bezeichnet.

Die Kamera erreicht im DxOMark Mobile-Test einen Wert von 89, was der höchste Wert ist, den ein Smartphone jemals erreicht hat. Zum Vergleich: Das Samsung Galaxy S7 liegt bei 88 und das iPhone 7 kommt im Test auf 86 Punkte.

Die Google Pixel Kamera löst mit 12,3 MP auf und setzt auf eine Blende von f/2.0, was nicht so lichtstark wie der Wettbewerb ist. 1,55 mm große Pixel sollen das allerdings wieder wettmachen und die Bilder bei jedem Licht zu einer Augenfreude machen.
Google Pixel Fast Charging
Auf der rechten Seite findet sich dann der Ein-/Aus-Button und darunter die Lautstärkewippe. Auf der linken Seite befindet sich der Einschub für die SIM-Karte und auch nur für diese. Der Speicher der Google Pixel Smartphones ist nicht durch eine MicroSD erweiterbar. Auf der Oberseite gibt es dann noch den klassischen 3,5 mm-Stereo-Kopfhörer-Anschluss, auf den wollte Google wohl nicht verzichten, was sicher viele freuen wird. Unten findet sich ein USB-Typ-C-Anschluss, über den ihr das Google Pixel oder natürlich auch den großen Bruder Google Pixel XL dank Fast Charging innerhalb von 15 Minuten so weit aufladen könnt, dass das Pixel wieder Saft für die nächsten 7 Stunden hat.

Display

sailfish-black-2xWie bereits erwähnt, könnt ihr euch zwischen Google Pixel und Google Pixel XL entscheiden. Der Unterschied liegt aber nicht alleine in der Größe des Displays von 0,5-Zoll mehr oder weniger.
Beide Smartphones verfügen über ein AMOLED basiertes Display. Allerdings lösen die beiden Pixels nicht mit den gleichen Pixeln auf. Die kleine Version hat von Google „nur“ ein Full-HD-Display (1920 x 1080 Pixel) spendiert bekommen, was uns zu einer Pixeldichte von 441 ppi bringt.

Von einem Smartphone, das Pixel heißt, hätte ich da irgendwie mehr erwartet, vollkommen unabhängig davon, ob ich glaube, dass man mehr braucht. Aber bei dem Preis ….. Ach, ich will nicht spoilern, wartet es ab.

Der große Bruder Pixel XL kommt, wie schon gesagt, mit einer Display-Größe von 5,5-Zoll daher und macht seinem Namen schon eher alle Ehre. Das 5,5-Zoll AMOLED-Display verfügt über eine QHD-Auflösung, also 2560 x 1440 Pixel, was eine Pixeldichte von 534 ppi zur Folge hat. Geschützt werden die beiden Displays vom allseits beliebten Corning Gorilla Glass 4, also noch nicht von der aktuellsten Version des stabilen Glases.

SoC, Arbeitsspeicher und interner Speicher

Kommen wir aber zu den Dingen, die keinen Unterschied machen. Denn mal abgesehen von unterschiedlichen Displays gibt es auch etwas, was beide Geräte gemeinsam haben. Google hat sich entschieden, beiden Pixeln den gleichen SoC, RAM und internen Speicher zu verpassen, was ich schon mal sehr löblich finde.

Ich finde es schrecklich, wenn kompaktere Geräte gerne mal in der Leistung eingeschränkt werden, wobei man sich natürlich darüber streiten kann, ob 5-Zoll noch kompakt sind. Sehe ich nicht so, aber das mag ja jede Hand anders empfinden.

Also zurück zum SoC: Hier setzt Google auf, wie könnte es anders sein, einen SoC aus dem Hause Qualcomm. Befeuert wird das Google Pixel vom Qualcomm Snapdragon 821, was ein Quad-Core CPU ist, der mit 2,15 GHz taktet bzw. mit 1,6 GHz. Natürlich handelt es sich um einen 64-bit SoC, der VR-ready ist, was ja auch notwendig ist, denn passend zum Google Pixel gibt es ab November auch eine VR-Brille für 79 $, hierzulande vermutlich dann für ca. 79 €.

Das neue Google Pixel und Pixel XL sind daydream-ready, wie es Google nennt. Wenn ich es richtig verstanden habe, handelt es sich dabei um ein eigenes Google/Android-VR-Label, welches in Zukunft sicher auch von anderen Herstellern genutzt werden kann.

Dem leistungsstarken SoC stehen insgesamt 4 GB LPDDR-RAM zur Seite, was den beiden Google Smartphones sicher Beine machen sollte.

Ich finde es immer noch faszinierend, dass Android leider weiterhin viel RAM braucht, um ordentlich zu laufen. Es wäre langsam mal Zeit, das Speichermanagement von Android zu überarbeiten, Google!

Beim internen Speicher könnt ihr euch zwischen zwei verschiedenen Versionen etwas aussuchen. Das Einstiegsmodell hat 32 GB und die größere Version 128 GB. Dazwischen und darüber gibt es leider nichts, wie gesagt; der interne Speicher ist leider nicht erweiterbar, also solltet ihr euch das gut überlegen. Allerdings hat Google versucht, hier etwas zu unterstützen, und gibt jedem Google Pixel-Käufer unbegrenzten Speicher für Fotos und Videos in voller Auflösung für den Google Fotodienst. Das ist sicher schon mal eine riesige Hilfe, denn Bilder und Videos nehmen auf den Smartphones inzwischen schon ordentlich Platz weg.
Unlimited Fotos Space

Dennoch kann ich schon die ersten Android-Fans weinen hören, weil es keinen MicroSD-Karten-Slot gibt. Ich denke aber, dass auch Google für sich erkannt oder beschlossen hat, dass mögliche Datenverluste und die Schreib- und Lesegeschwindigkeit einer MicroSD einfach immer ein Flaschenhals sind.

Google Assistant

Google Pixel Keynote
Zugegeben, das Google Pixel und Google Pixel XL hauen mich rein leistungstechnisch nicht unbedingt vom Hocker. Das Design ist ok, aber ebenfalls nichts Neues. Stellt sich die Frage, womit Google bei seinen Käufern punkten will? Neben der VR-Brille soll es wohl vor allem der Google Assistant richten, der erstmals auf einem Smartphone vorinstalliert ist.

Für die Präsentation des Google Assistant wendete Google auf seiner Keynote, wenigstens mal gefühlt, so viel Zeit auf wie für das gesamte eigene Smartphone. Das alleine macht schon deutlich, wie wichtig Google der eigene Assistant ist und wie viel Potenzial Google darin sieht. Nicht zuletzt merkt man, wo die Wurzeln von Google liegen. Hardware ist einfach ein Nebenprodukt, auch wenn man jetzt selbst welche entwickelt.

Google zeigte auf der Google IO in diesem Jahr bereits recht eindrucksvoll, dass der Assistant wirklich schon unglaublich viel leisten kann. Nun stellt sich aber die alles entscheidende Frage: Möchte man das auch nutzen? Ich meine, klar, ist es praktisch, dass ich mit dem Smartphone per Sprachbefehl Dinge erledigen kann. Aber ist es wirklich DAS Argument, um dieses neue Google Pixel Phone zu kaufen?
Das größte Problem an Spracheingaben ist meiner Meinung nach, dass nach wie vor Vieles nicht verstanden wird, vor allem in lauteren Umgebungen. Dabei ist es egal, ob der Dienst Siri, Cortana oder Google Assistant heißt. Wobei man Google lassen muss, dass der Assistant aus meiner Sicht bereits am besten versteht und vor allem interpretiert. Doch die Frage bleibt, ob das mindestens 759 € wert ist? Denn das ist genau der Preis, den Google für das kleine Pixel mit 32 GB aufruft. Dass die Zeiten von sehr guten günstigen Smartphones von Google bereits mit den letzten Nexus-Geräten vorbei waren, ist kein Geheimnis, Google bewegt sich hier aber auf Apple iPhone 7-Niveau. Android-Fans oder Apple-Fans hin oder her – ich weiß nicht, ob man sich das auf Google-Seite wirklich erlauben kann?

Einfach von iOS zu Android wechseln

Wechsel zu Pixel
Wirklich cool hingegen ist die neue Möglichkeit von Google, den Wechsel von iOS zu Android stark zu vereinfachen. Ein mitgelieferter Adapter macht es möglich, das iPhone mit dem Google Pixel zu verbinden. Android kopiert dann alle wichtigen Inhalte auf das neue Pixel Smartphone und man kann direkt auf Android durchstarten.

Der Wechsel von einer zur anderen Plattform ist für die meisten immer noch die größte Hürde, weil sie schlicht und ergreifend Zeit und teilweise natürlich auch Geld kostet.

Kopiert werden für euch ganz automatisch folgende Inhalte von eurem iOS-Gerät:

  • Kontakte
  • Fotos
  • Videos
  • Musik
  • Texte
  • Kalendereinträge
  • und sogar iMessage-Nachrichten

Hier muss Apple noch stark nachlegen. Denn so gut das Apple-eigene Ökosystem sein mag, den Wechsel von Android zu iOS macht Apple einem nicht gerade leicht. Jedenfalls nicht so bequem, wie es Google nun andersherum tut.

Wie seht ihr das? Ist der Preis für das Google Pixel gerechtfertigt? Ist euch das erste echte Google Smartphone den Preis wert? Oder habt ihr mehr erwartet? Und noch viel wichtiger: Kauft ihr euch das Pixel?

Bildquelle: google.com

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